Furiose Rückkehr von Klaa Paris!

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Klaa Paris feiert
Klaa Paris feiert

Zum Ende der Fastnachtssaison 2023 haben die Narren in Klaa Paris noch einmal kräftig gefeiert. In Heddernheim zog am Dienstag nach zweijähriger Corona-Pause zum 184. Mal der Umzug „Klaa Paris“ durch die Straßen.  Laut Polizeischätzungen waren deutlich mehr als 111.111 Zuschauern unterwegs und es herrschte eine gelöste Stimmung ohne große Zwischenfälle, um bei sonnigem Wetter Motivwagen, Tanzgruppen und bunte Verkleidungen zu sehen.

Das diesjährige Motto lautete „Endlich! Wieder wird gelacht – in Klaa Paris zur Fassenacht“.

Bei Kaiserwetter startete um 14.31 Uhr der Fastnachtsumzug in Heddernheim. Er ist mit seinen 111 Zugnummern einer der Höhepunkte der Frankfurter Fastnacht und lebt von der Farbenpracht und dem Ideenreichtum der Fastnachtsgruppen

Auf der zwei Kilometer langen Strecke durch die engen Gassen Alt-Heddernheims wurde wie immer seit dem ersten Umzug im Jahr 1839 der an der Strecke stehenden „Gemaa Bumb“ gehuldigt: der Gemeindepumpe, die damals für die Wasserversorgung errichtet worden war und von zwei Handwerksburschen, die durch den ersten Mainzer Rosenmontagszug im Jahr zuvor inspiriert waren, als Nachbau durch den Ort getragen wurde. Auch wegen dieser Tradition nennt sich Heddernheim „Klaa Paris“, weil man sich als ähnlich fröhliches Völkchen versteht wie jenes in der französischen Hauptstadt.

Der Umzug ist aber Bedrohungen ausgesetzt. Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft Klaa Paris, mahnte am Rande des Zuges die Stadtpolitiker, die sich auf der Ehrentribüne neben den Oberbürgermeisterkandidaten zahlreich die Ehre gaben, die Unterstützung für den Umzug nicht zu vernachlässigen. „Gerade diese Begeisterung und diese Menschenmassen heute sind das beste Argument dafür, dass es Fastnacht auch weiterhin geben muss“, sagte er. Im aktuellen Haushalt fürs Jahr 2023, der noch von den Stadtverordneten genehmigt werden muss, fehle aber der Unterstützungsbeitrag für die Fastnacht schlicht und ergreifend deshalb, weil er durch die beiden Jahre der Corona-Zwangspause in Vergessenheit geraten sei.

„Die Kosten sind bei uns wegen neuer Sicherheitsauflagen um gut 30 Prozent auf 120.000 Euro gestiegen“, sagte Fergenbauer. Er rechnet zwar mit der nachträglichen Bewilligung der städtischen Übernahme von einem Viertel, muss aber für die Zuggemeinschaft noch mit einem möglichen dicken Minus kalkulieren. „Wir müssen aufpassen, dass Brauchtum nicht zerstört wird durch die vielen neuen Auflagen.“ Vor allem die Sicherheitsvorschriften überforderten viele Vereine.

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