Alte Gebäude und Stätten des Dorfes Heddernheim

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Heddernheimer Schloss vor dem 2.Weltkrieg
Heddernheimer Schloss vor dem 2.Weltkrieg

Ein Blick in die Geschichte von Klaus Gülden

Vor einiger Zeit kamen Fragen zu den historischen Gebäuden und Stätten des alten Dorfes Heddernheim auf; denn die Bezeichnungen „Altes Schloss“, „Burg Philippseck“ und „Schloss“ geraten oft durcheinander.
Das so genannte „Alte Schloss“ ist die „Klettenburg“, der Stammsitz der Rit­ter von Praunheim, die sich auch „von Praunheim-Klettenberg“ nannten. Die „Klettenburg“ wurde als Wasserburg im 14. Jahrhundert erbaut. Sie stand in einem steilen, sumpfigen Gelände am Steinbach zwischen den heutigen Stra­ßen „Am alten Schloss“, ,,Augustenburgstraße“ und „Am Stockhorn“. Im 17. Jahrhundert wurde sie an Graf August von Solms-Rödelheim verkauft. Dieser nannte sie „Augustusburg“. Im Jahr 1760 soll sie abgebrochen worden sein. Die Flurbezeichnung auf alten Karten: ,,Die Augustenburg“.

Burg Philippseck
Burg Philippseck

Philipp Wolfgang von Praunheim-Klettenberg (1530-1618) – wie schon seine Vorfahren – auch Lehnsherr des Dorfes Heddernheim, gab die alte „Klettenburg“ auf, nachdem er sich auf Heddernheimer Gebiet in der Nähe des „Buweloch“ die neue Burg „Philippseck“ mit Gutshof und Mühle hatte bauen lassen. Von 1584 bis zu seinem Tod im Jahr 1618 hatte er dort seinen Sitz. ,,Philippseck“ wurde 1631 – während des 30-jährigen Krieges – wie auch das Dorf Heddernheim mit seiner katholischen Michaelskapelle von schwedi­schen Soldaten stark verwüstet und verfiel dann allmählich. Die Flurbezeich­nung auf alten Karten: ,,Am Schloss“.

Die Freiherren von Riedt, eine katholische Familie aus dem Rheingau, waren die Erben des Philipp Wolfgang von Praunheim-Klettenberg. Nach lange währendem Erbstreit konnten sie erst 1720 das Erbe übernehmen.· Philipp Wilhelm von Riedt, General des Kurfürstentums Mainz (,,Kurmainz‘) ließ sich 1740 in „seinem“ Dorf Heddernheim ein kleines Schloss mit Schlosskapelle bauen (heute: Alt Heddemheirn 30). Das Schloss wurde zum Wohnsitz der Familie von Riedt; sein Erbauer starb 1764. Durch die Heirat der Tochter kam es in den Besitz der Freiherren von Breidbach-Bürresheim, die sich weiter „von Riedt“ (von Breidbach-Bürresheim-Riedt) nannten und das Schloss noch bis 1878 selbst bewohnten und nutzten. Ab 1889 wird das Schloss als „Auguste­-Victoria-Stift“ – benannt nach der letzten Königin von Preußen – von adligen Damen bewohnt. 1908 kam es in den Besitz der Stadt Frankfurt am Main. Nach der Nutzung als Krankenhaus (1914/18) wurde es zu Wohnzwecken für Familien um- und ausgebaut.

Von Klaus Gülden

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