Diskussion über Radweg auf der Maybachbrücke

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Viele begrüßen den Radweg über die Maybachbrücke. © Bittner
Viele begrüßen den Radweg über die Maybachbrücke. © Bittner

CDU im Ortsbeirat fühlt sich übergangen, Grüne loben dagegen Investition in die Sicherheit. Auch bei vielen Bürgerinnen und Bürgern kommt der Weg gut an.

Das was jüngst im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) seinen Anfang nahm, hat sich jetzt im Ortsbeirat 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim) fortgesetzt: Die Kritik an dem von der Stadt angelegten Radweg vom Weißen Stein bis zur Heddernheimer Landstraße. Der damit zwar nur in einem kurzen Abschnitt durch den Beritt des Neuners führt, aber trotzdem für immense Diskussionen in der Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend führte.

Die Mehrheit befürwortet den Radweg. Vor allem CDU, FDP und BFF plädierten indes dafür, dass sich der Radverkehr wie gehabt den Gehweg mit den Fußgängern und Fußgängerinnen teilen sollte. Damit den Autos wie eh und je zwei Spuren je Richtung zur Verfügung stehen, und die Staus wieder verschwinden.

Zu denen es aber sicher nicht wegen der Einspurigkeit auf der Brücke, sondern wegen der noch nicht optimierten Ampelschaltung auf der Dillenburger Straße komme, sagte Angela Rühle, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Das liegt aber außerhalb unserer Zuständigkeit. An der Faktenlage auf der Maybachbrücke hat sich durch die Maßnahme ohnehin eigentlich nichts geändert. Bereits seit einem Jahr gibt es dort schon eine Radspur. Die wir auch unbedingt benötigen“, so Rühle.

Unterstützung erhielt sie von zahlreichen Anwohnern und Anwohnerinnen, die den Radweg als „sinnvolle Investition in die Sicherheit“ bezeichneten. „Ich fahre seit zehn Jahren mit dem Fahrrad zur Arbeit, vom Riedberg bis ins Westend. Jetzt kann ich das endlich sicher tun“, sagte einer. Sicher brauche man Radwege, räumte Christoph Heidenreich (CDU) ein. Aber die Art und Weise, wie die Stadt in diesem Falle vorgegangen sei, ginge nicht. „Der Ortsbeirat wurde nicht angehört, es hat kein Dialog mit den Bürgern geführt.“ Lediglich ein Prüfantrag habe der Ortsbeirat verabschiedet, sagte Sven-Erik Holm (FDP), aber zu keinem Zeitpunkt über den Vollzug abgestimmt.

Dazu sei die Stadt auch nicht verpflichtet, merkte Ansgar Hegerfeld, verkehrspolitischer Sprecher des ADFC an. „Es handelt sich um eine Grundnetzstraße, der Ortsbeirat muss in diesen Fällen nicht angehört werden.“Er bat zugleich um Geduld. Habe es doch im Ortsbeirat 8 schon Anträge gegeben, bevor die Farbe getrocknet war. „Warten Sie ab, die Ampelschaltung wurde mittlerweile schon angepasst.“

Ingo Sturm (Grüne) wusste derweil, dass der Ortsbeirat „übrigens doch“ informiert wurde. Gab es doch vor rund einem Jahr einen Bericht des Magistrats, nach dem die Deutsche Bahn aufgrund des Treppen- und Fahrstuhlbaus eine Fahrspurreduzierung für Kraftfahrzeuge plane. Wodurch reichlich Platz für den Radverkehr entstünde. „Ich habe mich daher nicht übergangenen gefühlt, man muss nur die Berichte lesen.“

Ein Punkt, den auch Christiane Weindel (SPD) anmerkte. „Wenn die Zugänge, also die Treppen und der Aufzug, zum neuen Bahnsteig kommen, wird eine Aufstellfläche benötigt. Für die Fahrradfahrer ist auf dem Gehweg dann kein Platz mehr. Das ist viel zu gefährlich. Der Platz auf der Straße wird benötigt, um den Radverkehr ordentlich zu leiten“, sagte sie.

Kurios war letztlich, dass die Diskussion kein Ergebnis hatte. Denn alle drei Anträge, sowohl von FDP, CDU und BFF, die die Neuanlage des Radweges kritisierten und teils gar einen Rückbau forderten, wurden bis zur nächsten Sitzung geschoben.

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