Dickes Lob für dicke Bücher

0
114
Lese-Inseln und Lernwerkstatt: In der neuen Bücherei im Nordwestzentrum kommen alle auf ihre Kosten. © stadt
Lese-Inseln und Lernwerkstatt: In der neuen Bücherei im Nordwestzentrum kommen alle auf ihre Kosten. © stadt

Die neue Bibliothek in der Nordweststadt ist so in Frankfurt einmalig. Auf einhellige Begeisterung ist das neue Konzept für die Stadtbücherei im Nordwestzentrum gestoßen, das am Donnerstagabend im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) vorgestellt worden ist. „Das hört sich fantastisch an“, freute sich Ortsvorsteherin Katja Klenner (CDU). Auch andere Mitglieder des Gremiums zeigten sich beeindruckt von den Planungen. Damit sei man vergleichbaren Einrichtungen um Jahre voraus, sagte Verena Rossow (Linke), während Karlheinz Grabmann (Freie Wähler) von einem „Meilenstein“ sprach. „Mit so einem Konzept werden Ihnen die Türen eingerannt werden“, meinte er. Bildungsdezernentin Sylvia Weber, die bei der Vorstellung ebenfalls dabei war, bezeichnete den Umbau als „Neuanfang“ für die Bücherei in der Nordweststadt.

Eröffnung im Herbst

Eröffnet wird die Einrichtung voraussichtlich im Spätsommer, Herbst. Auf die Nutzer warten dann zahlreiche Neuerungen. Etwa ein Gaming-Raum mit mehreren Spielkonsolen, Kreativ-Ecken sowie eine Hör-Station, an der man CDs lauschen kann. Auf zwei Stockwerken stehen der Bibliothek insgesamt 900 Quadratmeter zur Verfügung, etwas mehr als vor der Sanierung, sagte Büchereileiterin Sabine Matern.

Vor allem für Jugendliche gibt es künftig mehr Platz – im Erdgeschoss. Neben Service, einem großen Multifunktionsraum, einem Areal für Zeitungen und Zeitschriften und einer Café-Lounge entsteht dort unter anderem eine Lernwerkstatt. Klingt trocken, ist es aber nicht, versicherte Materns Stellvertreterin Nadja Breidenstein. Geplant ist nämlich ein Kreativ-Labor mit Technothek, wo beispielsweise Elektronik-Baukästen und Robotik zu finden sein werden; ebenso ein 3D-Drucker, in dem die Nutzer ihrer Kreativität freien Lauf lassen können. Damit wird die Bücherei übrigens in Frankfurt Vorreiter, denn solche Räume sind in anderen Stadtbibliotheken bisher nicht zu finden. Auch der Gaming-Raum wird im Erdgeschoss untergebracht, ebenso etliche Bücher, die eher ein jugendliches Publikum ansprechen.

Im Obergeschoss wiederum ist eine großer Kinderfläche vorgesehen, mit Podest, Leinwand, Beamer und vielen Büchern, außerdem eine separate Zone für CD und DVD sowie ein Areal für erwachsene Bücherei-Nutzer, das neben Romanen und Sachbüchern auch Arbeitsplätze mit und ohne PC bietet. Ein Aufzug verbindet beide Stockwerke miteinander und sorgt für Barrierefreiheit. Eine weitere Neuerung: Künftig werde man Besuchern auch Laptops zur Verfügung stellen, die dank Wlan überall in der Bibliothek genutzt werden könnten, sagte Matern – innerhalb Frankfurts ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal.

Bis zu 1,7 Millionen Euro sind für die Baumaßnahmen angesetzt. Die abschließenden Kosten könne man erst nach der Eröffnung beziffern, heißt es von Seiten der Einrichtung. In gut drei Monaten sollen ihr die neuen Räume übergeben werden, danach wird eingerichtet und umgezogen. Ab Spätsommer soll der Bücherei-Betrieb dort wieder starten. „Wir haben schon unglaublich viele Ideen, wie wir diese Räumlichkeiten mit Leben füllen“, schwärmte die Leiterin. Dafür habe man schon mehrere Kooperationen gestartet, etwa mit dem Jugendclub Kleines Zentrum, der Hochschule Darmstadt und dem Quartiersmanagement.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein