Das lange Warten auf den neuen Steg

0
147
Ersatzneubau für den Heddernheimer Steg
Ersatzneubau für den Heddernheimer Steg

Es will einfach nicht richtig vorangehen mit dem Heddernheimer Steg. Die Verbindung vom Stadtteil ins benachbarte Nordwestzentrum wurde bereits im Mai vergangenen Jahres abgerissen. Ende des vergangenen Jahres sollte das neue Bauwerk ursprünglich fertiggestellt sein. Doch dann kam es zu Verzögerungen. Mai 2022 wurde vor wenigen Monaten als neuer Termin genannt. Doch auch dies ist wohl nicht zu halten, wie Michaela Kraft, Leiterin des Amts für Straßenbau und Erschließung, auf Anfrage sagte.

Anfang Oktober 2021 hatte das Amt mitgeteilt, dass es zu Bauverzögerungen komme und der neue Steg – der den alten maroden Steg aus dem Jahr 1968 ersetzen soll – erst im Mai 2022 fertiggestellt wird – also rund ein halbes Jahr später als ursprünglich einmal geplant.

Gründungsarbeiten laufen derzeit

Die Herstellung der 18 Bohrpfähle sei mittlerweile erfolgreich abgeschlossen, so die Amtsleiterin. Die circa 60 Zentimeter dicken Betonpfähle haben die Funktion, die Eigenlasten der Brücke sowie die Verkehrslasten in den Boden abzuleiten. Sie sind dort errichtet worden, wo später die Brückenpfeiler und der neue Treppenturm stehen.

Derzeit werden die Gründungsarbeiten fortgeführt. In Kürze – je nach Witterung – beginnen Abdichtungsarbeiten in Höhe Nordwestzentrums. „Wir hatten eine Fertigstellung für Ende Mai 2022 avisiert. Materialknappheit und personelle Ausfälle im Zuge der Corona-Pandemie erfordern allerdings eine zeitliche Neubetrachtung, welche in den nächsten Wochen abgeschlossen sein wird“, teilte Michaela Kraft weiter mit. Erst im Anschluss könnten verlässliche Aussagen zum Bauende getätigt werden.

Die erste Verzögerung hatte sich ergeben, weil Änderungen an der Gründung der Brücke nötig waren. Daraus habe sich wiederum eine Überarbeitung der ursprünglichen Planung ergeben.

Die Rohstoffe sind zudem knapp, Stahlbestellungen haben lange Lieferzeiten, begründete das Amt bereits im vergangenen Jahr die Verzögerungen. Zu guter Letzt kam noch hinzu, dass der alte Treppenturm weichen musste und durch einen neuen ersetzt wird. Auch das spielte in den ursprünglichen Planungen, die mit einer Fertigstellung von Oktober 2021 ausgingen, keine Rolle.

Optisch unterscheiden werde sich das neue Bauwerk kaum vom alten. Es werde ebenfalls aus Stahlbeton hergestellt. Der Aufzug bleibe bestehen und wie gehabt mit einer Rampe mit dem Treppenturm verbunden. Im Zuge der Baumaßnahmen bekomme der Aufzug zusätzlich je Ein- und Ausgang ein kleines Dach, der einen besseren Regenschutz sicherstellt. Als zweiter Zugang zum Steg werde eine neue Stahltreppe gebaut. Auf eine Stufenrampe, wie es sie bislang gab, werde verzichtet, erklärte die Amtsleiterin zu Beginn der Arbeiten.

Jahrelange Diskussionen

1985 wurde der Steg letztmalig instand gesetzt. Seit Jahren wurde ein Neubau diskutiert. So gab es lange Beratungen im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) über das Für und Wider zum Bau einer barrierefreien Rampe – zusätzlich zu Treppe und Aufzug. Mit dem Ergebnis, dass sie nicht gebaut wird, könnte aber laut Vorlage noch nachträglich eingebaut werden.

45 Meter lang und 3,5 Meter breit wird der neue Steg über den Erich-Ollenhauer-Ring sein, 2,3 Millionen Euro wird er kosten. Bis er steht, gelten die verkehrlichen Einschränkungen auf dem Erich-Ollenhauer-Ring weiterhin. Dazu zählt auch der provisorische Überweg für Fußgänger zum Nordwestzentrum.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein