ABG verdoppelt Abschläge für Heizkosten

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Frank Junker ist Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding. Die Wohnungsgesellschaft hat jetzt die Abschläge für Heizung und warmes Wasser stark erhöht. © Monika Müller
Frank Junker ist Geschäftsführer der ABG Frankfurt Holding. Die Wohnungsgesellschaft hat jetzt die Abschläge für Heizung und warmes Wasser stark erhöht. © Monika Müller

Für Tausende Mieterinnen und Mieter der ABG wird das Heizen teurer. Die Frankfurter Wohnungsgesellschaft verlangt vom 1. Januar an mehr als doppelt so hohe Abschläge.

Frankfurt – In der Energiekrise hat die städtische Wohnungsgesellschaft ABG Frankfurt Holding jetzt gut 34.000 Mieterhaushalten eine starke Erhöhung der Abschläge für Heizkosten angekündigt. Sie verlangt, wie Geschäftsführer Frank Junker am Donnerstag auf FR-Anfrage bestätigte, vom 1. Januar an eine Vorauszahlung, die 110 Prozent über dem bisherigen Wert liegt. Damit gibt sie gestiegene Preise für Gas an die Mieterinnen und Mieter weiter.

Nach Junkers Angaben zahlen die ABG-Mieterhaushalte, die direkt vom Unternehmen versorgt werden, künftig gut 12 Cent pro Kilowattstunde. Damit liege der im Liefervertrag mit dem Frankfurter Energieversorger Mainova vereinbarte Preis „auf dem Niveau dessen, was die Bundesregierung für bezahlbar hält“. Diese plant eine Gaspreisbremse, nach der Privathaushalte für 80 Prozent ihres bisherigen Gasverbrauchs höchstens zwölf Cent pro Kilowattstunde zahlen müssen.

Frankfurter Wohnungsgesellschaft ABG hat Temperaturen in den Wohnungen stark abgesenkt

Um Heizkosten zu sparen, hat die ABG bereits die Raumtemperaturen in ihren Wohnungen auf 20 Grad am Tag und 18 Grad in der Nacht begrenzt. Junker rät darüber hinaus allen Mieter:innen dringend, angesichts der gestiegenen Preise Energie zu sparen und Rücklagen zu bilden. Die ABG hat angekündigt, mindestens bis Ende März Mietparteien, die die gestiegenen Abschläge nicht zahlen können, keine Kündigungen auszusprechen und hat auf die Möglichkeit individueller Stundungsvereinbarungen verwiesen.

Die Linke im Römer kritisiert die steigenden Vorauszahlungen für Wärmekosten scharf – und weist auf die hohe Inflation und die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten hin. „Zusätzlich noch mehr als das doppelte für die Wärmeversorgung aufzubringen, ist für viele Menschen schlicht und ergreifend ein Ding der Unmöglichkeit“, sagt Eyup Yilmaz, der wohnungspolitische Sprecher der Fraktion.

Linke im Frankfurter Römer kritisiert ABG-Chef Frank Junker in der Energiekrise scharf

Die „Preisexplosionen“ direkt auf die Mieter:innen umzulegen, obwohl nicht einmal abschließend entschieden sei, wie diesen vom Staat geholfen werde, sei eines städtischen Unternehmens unwürdig. „Der Magistrat muss das umgehend abwenden und in Zukunft eine soziale Geschäftsführung des stadteigenen Unternehmens sicherstellen“, fordert Yilmaz.

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