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Samstag, Juli 27, 2024
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Tower Café am Alten Flugplatz macht dicht

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Tower Café – das Lokal ist geschlossen. © Rolf Oeser
Tower Café – das Lokal ist geschlossen. © Rolf Oeser

Am Alten Flugplatz gehen die Lichter aus, weil Corona die Einnahmen frisst. Der bisherige Pächter sieht aber noch nicht alles verloren.

Mittwoch, ein trüber Morgen am Alten Flugplatz, nicht nur wegen des Wetters. Im Tower Café: gähnende Leere. Das ist zwar ein gewohntes Bild, aber diesmal ist es endgültig. Ab sofort ist niemand mehr für den Betrieb der Gaststätte zuständig – und für den Rest des Geländes im grünen Norden auch nicht. Der Vertrag mit der Pächterin, der „Servicegesellschaft für Frankfurt und Grüngürtel“ (SFG), ist gekündigt. Am 30. September war Schluss.

„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt einer, der gerade seinen Job losgeworden ist. Weil er aber doch noch Hoffnung hat, dass es irgendwie weitergeht, möchte er seinen Namen für sich behalten.

Stadt Frankfurt war von Ende des Tower Cafés überrascht

Die SFG habe den Vertrag mit dem Amt für Bau und Immobilien gekündigt, sagt Günter Murr, Sprecher des Liegenschaftsdezernenten Jan Schneider (CDU). „Wir waren selbst überrascht.“ Was soll nun werden aus einem der beliebtesten Ausflugsziele der Stadt? Es gebe keine schnelle Lösung, sagt Murr. „Der Ort liegt uns am Herzen, aber wir müssen jetzt die Situation sondieren. Wir wollen, dass wieder etwas Ordentliches entsteht.“ Ein neuer Pächter noch in diesem Jahr? Kaum zu erwarten, sagt Murr.

Die Situation am Alten Flugplatz war seit Jahren belastet. Mal warteten Besucher in einer hundert Meter langen Schlange, weil bei gutem Wetter nur ein einziger Stand Getränke verkaufte. Häufiger standen sie vor verschlossener Tür, weil das Restaurant montags und dienstags ganz und an den anderen Tagen abends geschlossen war. Als Weiterbildungsbetrieb für Langzeitarbeitslose war das Tower Café zudem starker Personalfluktuation unterworfen.

Durch Corona brachen dem Tower Café die Einnahmen weg

Die SFG finanzierte sich am Alten Flugplatz folglich vor allem mit Veranstaltungen und Märkten auf dem herrlichen Außengelände und mit Privatgesellschaften, etwa Hochzeiten und Firmenfesten. Beides fiel zuletzt flach. „Corona hat uns das kaputt gemacht, wovon wir leben“, sagt SFG-Geschäftsführer Ludger Beukmann. Einnahmen im hohen sechsstelligen Bereich seien weggebrochen. Für die Wintermonate sei keine Besserung in Sicht, im Gegenteil. Also habe die SFG den Vertrag mit der Stadt, der sonst ein Jahr weitergelaufen wäre, gekündigt.

Die Dienstleisterin SFG führt für die Stadt verschiedene Aufgaben aus, unter anderem Geländereinigung mit ihrem Betrieb Ffmtipptopp. Sie koordinierte am Alten Flugplatz auch das Zusammenspiel der verschiedenen Akteurinnen und Akteure vor Ort, etwa des Feuerwehrmuseums und der Aeronautenwerkstatt des Vereins Umwelt-Exploratorium. Wer das jetzt übernimmt, ist unklar. „Wir gehen in offene Gespräche mit dem Umweltamt und dem ABI“, sagt Beukmann, „es muss über vieles geredet werden, aber im Prinzip wollen alle, dass es weitergeht.“ Und: „Es ist unsere feste Absicht, das Tower Café wieder zu öffnen.“ Vielleicht gebe es im Frühjahr eine Lösung, stellt der SFG-Geschäftsführer in Aussicht.

Für den Winter bleibt nur Vorfreude

Bis dahin werden viele Pläne für das Gelände gemacht. Die Naturschule Hessen ist bereits intensiv dabei, ein großes Umweltbildungskonzept für den Alten Flugplatz zu entwerfen. Es soll wirksam werden, wenn dort die Unterkunft für geflüchtete Familien 2021 nach fünf Jahren ausgedient hat. Zugleich läuft eine Machbarkeitsstudie, was auf dem Gelände möglich ist – vielleicht sogar ein Aussichtsturm, der einen Blick über das einzigartige Gebiet gewährt: das ehemalige Militärgelände, das für die Stadtnatur zurückgewonnen wurde. Es geht, da sind sich alle einig, um das Zusammenspiel zwischen Natur- und Artenschutz, Naherholung, Umweltbildung und einem vernünftigen gastronomischen Angebot. Für diesen Winter bleibt nur die Vorfreude darauf.

Schwerer Unfall in Heddernheim: Junge Frau wird von U-Bahn erfasst

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Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Polizeipräsidium Frankfurt am Main

In Heddernheim wird ein 15-jähriges Mädchen von der U-Bahn erfasst und schwer verletzt. Fast zwei Stunden lang steht der Bahnverkehr still.

Am Montagmittag gegen 12.40 Uhr wurde eine 15-Jährige von einer U-Bahn an der Haltestelle Heddernheim erfasst und schwer verletzt. Fast zwei Stunden lang stand der Bahnverkehr still. Fahrgäste mussten auf Taxis als Schienenersatzverkehr ausweichen.

Direkt auf dem Fußgänger-Gleisübergang in Heddernheim wird eine junge Frau von einer U2 in Richtung Nieder-Eschbach auf dem gelben Übergangsstreifen mit aufgemaltem „Bahn-Achten“-Warnschild erfasst. Gegen 12.40 Uhr quietschen die Bremsen. Nur wenige Minuten nach dem tragischen Unglück sind drei Rettungswagen, ein Führungsdienst der Feuerwehr und je zwei Einsatzwagen der Polizei und der VGF vor Ort.

Sie sichern in Windeseile die Unfallstelle ab, verdecken die Stelle, an der die Frau verunglückt ist und schirmen sie mit Folie von neugierigen Blicken der Fahrgäste an den Bahnsteigen ab. Der Bahnfahrer, der noch versucht hatte, zu bremsen, wird ebenfalls von Rettungskräften noch vor Ort betreut. Der Schock steht ihm ins Gesicht geschrieben. Zitternd und blass wie einige Fahrgäste, die auf ihre U-Bahn warten, können sie das Unglück nicht fassen.

Die 15-Jährige wird von den Rettungskräften von der Unglücksstelle zur Seite getragen und erstversorgt, bevor sie mit Blaulicht ins Krankenhaus gebracht wird. Polizisten befragen mögliche Zeugen auf den Bahnsteigen. Auch ein Zeuge steht unter Schock, wie eine Polizeisprecherin bestätigt. „Die junge Frau ist von der Bahn erfasst worden, als sie die Gleise überqueren wollte. Wie es genau zu dem Unglück kam, steht noch nicht fest“, erklärt sie.

Es ist nicht das erste Mal, dass Fußgänger von einfahrenden Bahnen in Heddernheim verletzt werden. Zuletzt wurden ein 23-Jähriger Ende Juli und im vergangenen März ebenfalls ein Mann, als er Gleise überqueren wollte, von Zügen erfasst und schwer verletzt worden. Die Bahnstrecke war zwei Stunden lang gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr via Taxis wurde von der VGF umgehend eingerichtet.

Die Polizei bittet Augenzeugen des Unfalls, sich beim 14. Revier in der Marie-Curie-Straße 32 oder telefonisch unter der Nummer 069-755 11 400 zu melden.

Goldkette ergaunert – Zeugen gesucht

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Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Dienstvormittag (22.09.2020) gelang es einer unbekannten Täterin, einem 87-jährigen Mann die Goldkette zu entwenden. Die Kriminalpolizei ermittelt nun und sucht Zeugen.

Etwa im Zeitraum 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr hielt sich der 87-Jährige in der Konstantinstraße auf. Völlig unvermittelt sprach ihn eine ihm unbekannte Frau an und fragte: „Willst du Sex?“ Anschließend umarmte sie den 87-Jährigen. Dieser wehrte sich vehement dagegen, bis die Unbekannt schließlich in Richtung Titusstraße von dannen zog. Später stellte der Mann fest, dass seine Goldkette, welche er um den Hals getragen hatte, weg war.

Die Täterin konnte das Opfer wie folgt beschreiben: weiblich, ca. 30 Jahre alt, ca. 160 cm groß, schlanke Statur, osteuropäisches Erscheinungsbild und trug ein dunkles Kopftuch.

Wer kann Angaben zu der Täterin machen? Sachdienliche Hinweise nimmt die Frankfurter Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 069/755-53111 entgegen.

„Wir sind einfach nur glücklich“

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Mehrfach demonstrierten Eltern und Lehrer der Ernst-Reuter-Schulen im Bildungsausschuss - wie im Dezember 2019. © Michael Faust
Mehrfach demonstrierten Eltern und Lehrer der Ernst-Reuter-Schulen im Bildungsausschuss - wie im Dezember 2019. © Michael Faust

Geplanter Umzug der Europäischen Schule sorgt für Erleichterung im Stadtteil. Sie haben im Bildungsausschuss und im Ortsbeirat protestiert, sie haben auf der Online-Bürgerplattform „Frankfurt fragt mich“ um Unterstützung gebeten.

Immer wieder haben die Schulgemeinden der Ernst-Reuter-Schulen sich gegen die vor einem Jahr veröffentlichte Machbarkeitsstudie, die benachbarte Europäische Schule (ESF) könne am Praunheimer Weg erweitert werden, gewehrt. Letztlich mit Erfolg: Denn der Ausbau der ESF an ihrem jetzigen Standort sei vom Tisch, bestätigte Bau- und Immobiliendezernent Jan Schneider (CDU) die Nachricht, die Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) bereits am Montagabend im Bildungsausschuss verkündet hatte.

„Wir sind einfach nur glücklich. Die ganze Mühe, der ganze Einsatz hat sich gelohnt. Auch wenn wir freilich wissen, dass unsere Proteste wohl letztlich nicht das Zünglein an der Waage waren“, sagt Claudia Holitzki. Seit 1996 ist sie nun Lehrerin an der Ernst-Reuter-Schule II, die dringend nötige und stets verschobene Sanierung habe sie somit „eigentlich immer begleitet“. Als das Amt für Bau und Immobilien dann vor einem Jahr „diese Machbarkeitsstudie aus der Tasche zog“, sei ihr und ihren Kollegen, aber auch den Schülern klar gewesen, dass sie aktiv werden müssen. Denn: Die laut Studie machbare Erweiterung der ESF am Praunheimer Weg hätte die Sanierung der ERS weiter nach hinten verschoben.

Dass dieser Plan jetzt „vom Tisch sei“, freue sie zwar, sagt Holitzki. Allerdings habe man dadurch ein Jahr verloren. Ein wichtiges Jahr, in dem viel hätte passieren können. „Denn die Gelder für die Sanierung sind im Haushalt eingestellt, die Planungsphase Null ist abgeschlossen, jetzt kann doch eigentlich losgelegt werden“, sagt sie.

Jetzt muss die Politik entscheiden

Dass die Europäische Schule langfristig ihren Standort am Praunheimer Weg, der schon jetzt viel zu klein ist, verlässt, sei auch aus logistischen Gründen besser. Die Mainwasen, sagt Holitzki, seien als Standort ideal, die Nähe zur Europäischen Zentralbank (EZB) von Vorteil. Aber auch wenn sie das Gelände präferiere, wohin die ESF letztlich zieht, das sollten CDU und SPD „unter sich klären“. Denn während Jan Schneider die Mainwasen in Sachsenhausen vorzieht, ist für Sylvia Weber der Kaiserlei als Standort „die beste Lösung“.

Für Klaus Nattrodt (CDU), Ortsvorsteher im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) war die Nachricht, dass die Europäische Schule nun doch umziehen muss, letztlich keine Überraschung, sondern eine logische Konsequenz. Zumal auch die Schulgemeinde sich keine Erweiterung am Praunheimer Weg vorstellen kann. „Es ist jetzt das eingetreten, was alle, der Ortsbeirat und auch die ERS, vor einem Jahr gesagt haben. Eine Erweiterung an diesem Standort ist schlichtweg nicht sinnvoll. Gut, dass das endlich eingesehen wurde“, sagt Nattrodt. Wann die Schule nun tatsächlich die Nordweststadt verlässt, da will der Ortsvorsteher lieber keine Prognose abgeben. Zu lange werde schon nach einem geeigneten Grundstück gesucht. Entscheidung war längst überfällig

„Das ist ja hervorragend“, sagt derweil Jürgen Schmidt, Fraktionsvorsitzender der SPD im Ortsbeirat. Bis 1977 war er selber Lehrer an der Ernst-Reuter-Schule und weiß deswegen genau um deren Besonderheit, was das Thema Inklusion und Integration betrifft. Allein schon deswegen sei es nun endlich an der Zeit, die Schule auch baulich für die Zukunft vorzubereiten. „Die Entscheidung gegen die Erweiterung der Europäischen Schule und damit für die Sanierung der Ernst-Reuter-Schulen war längst überfällig“, sagt Schmidt.

Dass der Ortsbeirat stets hinter der Schule gestanden habe und dies auch weiterhin tun wird, freut auch Claudia Holitzki. „Wir haben gemeinsam und nicht alleine gekämpft. Es freut mich vor allem für unsere Schulgemeinde, die sieht, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat“, sagt sie.

Baudezernent Schneider präsentiert Neubau der Römerstadtschule

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Architekt Dirk Landwehr, Sigrid Eichler (ABI), Jan Schneider, Eva Hanf-Dressler, Jasmin Daus (ABI), Architektin Katrin Gädeke vor dem Neubau der Römerstadtschule. Copyright Stadt Frankfurt Rainer Rüffer
Architekt Dirk Landwehr, Sigrid Eichler (ABI), Jan Schneider, Eva Hanf-Dressler, Jasmin Daus (ABI), Architektin Katrin Gädeke vor dem Neubau der Römerstadtschule. Copyright Stadt Frankfurt Rainer Rüffer

Der Neubau der Römerstadtschule in Heddernheim ist weit fortgeschritten. Zum kommenden Schuljahr können die für rund 300 Schülerinnen und Schüler ausgelegten Räume bezogen werden. „Hier entsteht unter der Projektleitung des Amtes für Bau und Immobilien ein besonders innovatives Schulgebäude“, sagte Baudezernent Jan Schneider bei einem Rundgang durch den Rohbau.

„Der architektonische Entwurf geht ganz gezielt auf das pädagogische Konzept der Grundschule ein. Es entsteht hier eine Art Schuldorf auf dem historischen Grund der römischen Stadt Nida.“ Die Stadt Frankfurt am Main investiert rund 24 Millionen Euro in den Neubau in energiesparender Passivhausbauweise.

2016 wurde entschieden, das Ende der 60er Jahre errichtete Bestandsgebäude der Römerstadtschule nicht zu sanieren, sondern durch einen wirtschaftlicheren Neubau auf einem früher von den US-Streitkräften genutzten Grundstück in unmittelbarer Nachbarschaft zu ersetzen. „Eine Auslagerung der Schule in Container während der Bauzeit wurde damit nicht nötig“, erläuterte Schneider. „Dadurch sparen wir auch Geld.“

Der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte im Oktober 2018. Mittlerweile ist die Gebäudehülle bis auf kleinere Restarbeiten fertiggestellt. Derzeit erfolgt der Innenausbau. Nach Fertigstellung des Neubaus und dem Umzug der Schule im kommenden Jahr wird das alte „Erdehaus“ abgerissen und der Schulhof nach Norden erweitert.

Der Entwurf des Hamburger Büros Trapez Architektur sieht vier dreigeschossige Häuser vor, die sich um ein überdachtes Forum gruppieren. Sie sind nach den vier Elementen Erde, Feuer, Wasser und Luft benannt und unterscheiden sich in der Farbgebung. Das barrierefreie Ensemble, dessen Form an ein Windrad erinnert, bildet eine Art Schuldorf mit Klassentrakt, Ganztagsbereich, Mensa und Verwaltung. Vorgesehen sind auch Fachräume für Musik und Kunst, eine Bibliothek sowie Experimentier-, Therapie- und EDV-Räume.

Dass die Römerstadtschule ihren Namen zu Recht trägt, zeigte sich bei der Vorbereitung des Baugrundstücks: Vom Denkmalamt beauftragte Archäologen stießen bei Grabungen auf eine Tempelanlage mit mindestens fünf Heiligtümern, die der römischen Stadt Nida zuzuordnen sind. Wegen der Sicherung dieser Bodendenkmäler beansprucht die Gestaltung der Außenanlagen der Schule mehr Zeit als üblich.

Bereits vorbereitet wird der zweite Bauabschnitt, die Errichtung einer Zweifeld-Sporthalle. Dafür müssen zunächst die alten Gebäude abgebrochen werden. Auch an dieser Stelle wird das Denkmalamt Grabungen durchführen, bevor mit dem Neubau begonnen werden kann.

Proteste, Pop und zu wenig Parkplätze

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Einst Schutz-, bald Proberaum: der ehemalige Bunker an der Hadrianstraße, direkt zwischen den Trassen der Rosa-Luxemburg-Straße gelegen. Für 420 000 Euro hat ihn Investor Stefan Maag (links) vom Bund gekauft. 43 Räume für 100 Bands sollen hier entstehen. Aber schon jetzt sind die wenigen Parkplätze davor immer belegt. fotos: unger © unger
Einst Schutz-, bald Proberaum: der ehemalige Bunker an der Hadrianstraße, direkt zwischen den Trassen der Rosa-Luxemburg-Straße gelegen. Für 420 000 Euro hat ihn Investor Stefan Maag (links) vom Bund gekauft. 43 Räume für 100 Bands sollen hier entstehen. Aber schon jetzt sind die wenigen Parkplätze davor immer belegt. fotos: unger © unger

Seit Januar wird im Bunker in der Hadrianstraße gehämmert, gebohrt, geschraubt, abgerissen und wieder aufgebaut. Damit in dem einst für 1200 Schutzsuchende konzipierten Bauwerk, das in einen Musikbunker umgebaut wird, schon bald die Bässe wummern können. Und die soll man auf der Straße sowie in den benachbarten Wohnhäusern freilich ebenso wenig hören wie den Baulärm.

Wird man auch nicht, versicherten Investor Stefan Maag und sein Kollege Born Meißner, die das Projekt in der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) vorstellten. „Die Ängste sind unberechtigt. Es ist absolut leise“, sagt Meißner. Zwar sei der Schallschutztest sehr ungenau gewesen – die um den Bunker laufende Rosa-Luxemburg-Straße sei für eine genaue Messung schlichtweg zu laut gewesen – ,aber durch die dicken Wände werde man sicher nichts hören. „Wir können die Sorgen der Anwohner wirklich verstehen, können sie aber auch beruhigen“, sagte Meißner.

Deswegen werde es wohl auch kein Problem sein, wenn Mikrofon, Bass und Schlagzeug erst nach Mitternacht in die Ecke gelegt werden. Musiker, weiß Meißner aus eigener Erfahrung, würden eher spät mit den Proben beginnen. Um Mitternacht schon wieder aufzuhören, wie einige Anwohner es gefordert hatten, sei deswegen weniger effektiv. Das sah Stefan Maag, der den Bunker vor zwei Jahren für 420 000 Euro von der Bundesanstalt für Immobilien kaufte, allerdings etwas anders. Bevor es entsprechende Auflagen von der Stadt gebe, würde man die Probezeiten freilich begrenzen.

Es war ein Fragenkatalog in Form eines Antrags der CDU-Fraktion, der Maag und Meißner inspiriert hatte, über ihr Projekt zu informieren. Um die offenen Fragen direkt zu klären, betonten sie. Denn nicht nur eine mögliche Lärmbelästigung befürchteten die Anwohner, wie Antragsteller Joachim Rotberg (CDU) erklärte, es gebe auch große Sorge um die Parkplätze, die schon jetzt ein großes Thema in der Römerstadt seien.

Den Nutzern, von denen 85 Prozent aus Frankfurt kommen, habe man deswegen auch empfohlen, die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Fahrrad zu nutzen, erklärte Born Meißner. Oder man parke etwas weiter entfernt und nehme fünf Minuten Fußweg in Kauf. „Auch das wäre sicher kein Problem“, sagte er. Auf dem Bunkergelände selber gebe es sieben Parkplätze, die noch entsprechend markiert, und wenn sie nicht genutzt würden, auch den Anwohnern zur Verfügung gestellt werden könnten. Zudem seien 23 Abstellplätze für Fahrräder geplant, 16 auf und sieben außerhalb des Geländes.

Rund 43 Proberäume werden in dem 1400 Quadratmeter großen Bunker entstehen, noch laufen die Arbeiten. 100 Bands hätten so Platz. Pro Tag rechne man mit 40 bis 60 Musikern, die die Räumlichkeiten nutzten. Lagerräume gebe es nicht, das vorhandene Dachgeschoss sei baurechtlich als solcher nicht zugelassen, sagte Stefan Maag. Der Energieverbrauch, auch danach fragt die CDU in ihrem Antrag, liege bei 54,7 Kilowattstunden pro Quadratmeter, geheizt werde mit Holzpellets, also einem nachwachsenden Rohstoff.

Antrag abgelehnt

Damit waren alle Fragen der CDU-Fraktion beantwortet. Das sahen zumindest Grüne und SPD so. Das sei wohl richtig, sagte Joachim Rotberg, der den Antrag trotzdem nicht zurückziehen wollte. „Ich möchte den Ausführungen nicht zu nahe treten, aber wir wollen den Anwohnern Antworten geben und die Seite der Stadt hören“, sagte er. Doch der Antrag wurde abgelehnt, mit Gegenstimmen von SPD, Grünen, Linken und der FDP.

Ebenfalls keine Mehrheit gab es für den CDU-Antrag, der wegen der Parkplatzproblematik in der Hadrianstraße forderte, die ungenutzte Fläche unter der Rosa-Luxemburg-Straße zumindest temporär in einen Parkplatz umzunutzen. „Für andere Ideen sind wir zu haben, aber nicht jeder freie Raum muss für Autos da sein“, begründete Erik Harbach (Grüne).

Kein Umzug durch Klaa Paris

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Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft, sitzt an der Gemaa Bump. Hier sollte die neue Kampagne eröffnet werden, aber auch das muss ausfallen. © Rainer Rüffer
Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft, sitzt an der Gemaa Bump. Hier sollte die neue Kampagne eröffnet werden, aber auch das muss ausfallen. © Rainer Rüffer

Es war keine Bauch-, sondern eine Kopfentscheidung, die der Vorstand der Zuggemeinschaft bei seiner Sitzung vergangene Woche getroffen hat: Der 182. Klaa Pariser Fastnachtszug am Fastnachtsdienstag, 16. Februar 2021, fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Auch auf die traditionelle Eröffnung der Kampagne am 11. November an der Gemaa Bump wird in diesem Jahr verzichtet.

„Wir sind sehr traurig, aber es gibt Dinge, die können wir nicht beeinflussen. Es geht hier um unser aller Gesundheit, da muss der Spaß einmal zurückstecken“, sagt Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft. Für ihn ist diese Entscheidung doppelt bitter, denn der Zug wäre der erste gewesen, den er alleine organisiert hätte. Bei der Organisation des Umzuges im Februar dieses Jahres war er noch von seinem Vorgänger Dietmar Pontow unterstützt worden. „Das ist schade. Jetzt müssen wir eben das beste daraus machen“, so Fergenbauer.

Letztlich habe man gar keine andere Möglichkeit gehabt – wegen der Abstandsregeln und Hygienevorschriften sowie der maximal zugelassenen Personenzahl. Das alles sei bei einem Umzug wie dem Klaa Pariser, der seinen besonderen Charme durch die Enge, durch die Nähe zu den Wagen die durch die Gassen Heddernheims ziehen, versprüht, schlichtweg nicht zu kontrollieren.

Ebenso wenig wie bei der traditionellen Eröffnung der Kampagne an der Gemaa Bump im November. „Wir sind in engem Kontakt zu den Mainzern und Kölnern Narren, die die gleichen Sorgen umtreiben“, so der Vorsitzende. Kleine Trostpflaster soll es geben

Zuvor hatten bereits die Heddemer Käwwern all ihre Veranstaltungen abgesagt, die Fidelen Nassauer zogen nach. Zumindest, was 2020 betrifft. Denn 2021 feiere der Fastnachtsverein seinen 90. Geburtstag. Da wolle man zumindest versuchen die ein oder andere Veranstaltung stattfinden zu lassen, sagt Sitzungspräsident Udo Stalp. Je nachdem, wie sich die aktuelle Lage entwickle. Man müsse dann kurzfristig entscheiden. Dass der Klaa Pariser Umzug abgesagt wurde, ließe sein Fastnachter-Herz bluten. „Die Entscheidung ist aber absolut vernünftig“, fügt er hinzu.

Fergenbauer tut es vor allem für die Menschen leid, die von nah und fern in Frankfurts heimliche Fastnachtshochburg kommen, um eine tolle Zeit zu erleben. Und für die Kinder, die sich das ganze Jahr über auf diesen Höhepunkt vorbereiten. Allein schon deswegen überlege man, wie man die Fastnacht trotzdem feiern könne. So plane die Zuggemeinschaft ein Heft, in dem sich die Vereine mit ihren Gruppen präsentieren können. Diese sollen dann in den lokalen Geschäften ausgelegt werden. „So kann man auch schon ein bisschen Akquise für 2022 betreiben. Denn es ist auch ein finanzielles Loch, dass durch die Absage in die Kassen der Vereine und auch der Zuggemeinschaft gerissen wird“, so der Vorsitzende.

Um die laufenden Kosten, wie das Unterstellen der Wagen, trotz des Ausfalls von Zug und Veranstaltungen decken zu können, will die Zuggemeinschaft für die Kampagne Pins produzieren lassen, die verkauft werden. Und: Auch die beliebten Lachaktien, mit denen Jahr für Jahr das närrische Treiben finanziell unterstützt wird, werden weiter verkauft.

„Allerdings überlegen wir noch, ob wir deren Gültigkeit auf zwei Jahre ausweiten. Die Details werden noch besprochen“, sagt Fergenbauer und weist auf die Homepage hin: www.zuggemeinschaft.de. Dort würden alle Neuigkeiten veröffentlicht, verspricht er.

Eschersheim: Fahrerflucht Am Weißen Stein – Zeugensuche

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Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Polizeipräsidium Frankfurt am Main

Am Montag, 7. September 2020, gegen 15:45 Uhr, fuhr ein Fahrradfahrer am Weißen Stein entlang in Richtung Kurhessenstraße. Hinter dem Radler fuhr ein weißer Sportwagen, vermutlich ein Mercedes, mit dem Teilkennzeichen „F-V…“.

Der unbekannte Sportwagenfahrer hatte es vermutlich eilig und drängelte bereits, um an dem Radler vorbeizukommen. Als dies endlich gelang, bremste der Autofahrer unnötig stark vor dem Radfahrer ab, so dass dieser eine Vollbremsung machen musste und letztlich über seinen Lenker stürzte. Der Fahrer des Sportwagens flüchtete von der Unfallstelle, ohne sich über die Folgen des Unfalls zu informieren.

Die Polizei bittet nun Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Unfallhergang oder zu dem weißen Sportwagen machen können, sich telefonisch unter der Telefonnummer 069/755-11200 oder auf jeder anderen Dienststelle zu melden.

„Heddernheim räumt auf“, World Cleanup Day am 19.09.2020

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Cleanup in Heddernheim
Cleanup in Heddernheim

Seit einem Jahr findet einmal im Monat ehrenamtlich ein Cleanup in Heddernheim statt. Jeden dritten Samstag im Monat erscheinen etwa zehn Mitbürgerinnen und Mitbürger bunt gemischter Hintergründe im Alter von 8 bis 80 Jahren zu der etwa einstündigen, ehrenamtlichen Müllsammelaktionen, die sich wachsender Beliebtheit und Unterstützung erfreut.

Wie im letzten Jahr werden auch wieder Heddernheimer sich als “Heddernheim räumt auf” in diesem Jahr am World Cleanup Day beteiligen (nähere Infos dazu findet ihr hier).

Der World Cleanup Day findet am 19.09.2020 statt. Zu diesem Anlass trifft sich die ganze Welt um die Umwelt vom Müll zu befreien. Frankfurt ist mit dabei.

Cleanup in Heddernheim
Cleanup in Heddernheim

CleanFFM und FES organisieren das Frankfurt Clean-Up und “Heddernheim räumt auf” macht mit. Wir möchten darauf aufmerksam machen, wie wichtig dies für unseren Stadtteil, unsere Stadt ist. Denn Müll sieht nicht nur unschön aus, er verschmutzt auch die Umwelt nachhaltig. Gerade auch Zigarettenkippen sind ein Problem.

Selbstverständlich wird sich auch beim Müllsammeln an die Abstandsregeln gehalten. Die Gruppe trifft sich am Samstag, den 19.09.2020 In der Römerstadt 7a, dort werden auch die Mülltüten, Handschuhe und Abfallzangen, die von der FES gestellt wurden, ausgegeben.

In diesem Zusammenhang werden Sie in Heddernheim jetzt vermehrt auf den Fußwegen den Schriftzug “Das Meer beginnt hier” lesen.

Es handelt sich um umweltverträgliche Kinderschminke, die sich nach einem Regenguss auswäscht. Inhaltlich ist es eine Aktion von „Heddernheim räumt auf“.

Heddernheimer Steg wird teurer

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Der Ortsbeirat spricht sich gegen den Umbau aus. Nicht des Geldes wegen, das Gremium wünscht sich eine Rampe oder einen zusätzlichen Lift.

Der Neubau des Heddernheimer Steges über den Erich-Ollenbauer Ring wird rund 1,6 Millionen Euro kosten und damit 600 000 Euro teurer als bisher veranschlagt. Eine entsprechende Vorlage des Magistrats lag in der jüngsten Sitzung dem Ortsbeirat 8 vor – und wurde einstimmig abgelehnt. Dabei geht es dem Gremium nicht um die Finanzierung. Vielmehr lehnen alle Fraktionen die Bauplanung durch das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE) konsequent ab: wie bereits 2017 und 2018.

„Die geplante Ausführung ist die schlechteste Möglichkeit, behindertengerecht von Heddernheim ins Nordwestzentrum zu kommen“, macht Hans Creß (SPD) seinem Unmut Luft. Und verweist auf entsprechende Anträge des Ortsbeirats aus dem Jahr 2017, eine Rampe oder einen zweiten Lift mit einzuplanen. Diese seien nicht in das Bauvorhaben aufgenommen worden.

In dem beschlossenen Neubau wird es für die steile Treppe nur eine Schiebeschiene für Fahrräder geben. In ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen können nur den Lift benutzen. „Der ist aber oft kaputt und fällt damit aus“, sagt Hans Creß. Auch ein Stufensteg, wie vom ASE im März 2018 vorgeschlagen, wurde von den Gremiumsmitgliedern mehrheitlich abgelehnt. Begründung: Der ist nicht vollständig barrierefrei zugänglich, denn Rollatoren oder Einkaufswagen müssen über die flachen Stufen angehoben werden.

Der 1968 erbaute und 1985 schon einmal sanierte Heddernheimer Steg soll durch eine Stahlkonstruktion ersetzt werden. In diesen Neubau wird der bereits vorhandene Aufzug integriert und – auf Antrag des OB 8 – die Zugänge überdacht. Ebenso werden zwanzig überdachte Fahrradstellplätze geschaffen.

Die bisherige, nicht mehr behindertengerechte Rampe entfällt ersatzlos. „Die Brücke wird wie vom Verkehrsdezernat geplant gebaut, da ist nichts mehr zu machen“ sagt Ortsvorsteher Klaus Nattrodt. Dem stimmt auch Hans Creß zu, allerdings will er den Bürgerprotesten, von denen er sicher ist, dass sie kommen werden, vorbeugen. „Wir lehnen die neue Brücke in dieser Ausführung ab.“

Der Heddernheimer Steg sollte bereits 2018 neu gebaut werden. Mit der zeitlichen Verzögerung haben sich die Kosten aufgrund der Hochkonjunktur der Bauwirtschaft und dem großen Stahlbauanteil erhöht.

Der Beginn der Arbeiten ist nun für 2020 geplant. Sechs Monate wird der Bau dauern. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf dem Erich-Ollenhauer-Ring werden nötige Teil- und Vollsperrungen nur in Nachteinsätzen am Wochenende durchgeführt. Fußgänger erreichen das Center auf der Höhe der Busausfahrt über eine zusätzlich installierte Ampelanlage das NWZ.