Kein Umzug durch Klaa Paris

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Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft, sitzt an der Gemaa Bump. Hier sollte die neue Kampagne eröffnet werden, aber auch das muss ausfallen. © Rainer Rüffer
Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft, sitzt an der Gemaa Bump. Hier sollte die neue Kampagne eröffnet werden, aber auch das muss ausfallen. © Rainer Rüffer

Es war keine Bauch-, sondern eine Kopfentscheidung, die der Vorstand der Zuggemeinschaft bei seiner Sitzung vergangene Woche getroffen hat: Der 182. Klaa Pariser Fastnachtszug am Fastnachtsdienstag, 16. Februar 2021, fällt wegen der Corona-Pandemie aus. Auch auf die traditionelle Eröffnung der Kampagne am 11. November an der Gemaa Bump wird in diesem Jahr verzichtet.

„Wir sind sehr traurig, aber es gibt Dinge, die können wir nicht beeinflussen. Es geht hier um unser aller Gesundheit, da muss der Spaß einmal zurückstecken“, sagt Ulrich Fergenbauer, Vorsitzender der Zuggemeinschaft. Für ihn ist diese Entscheidung doppelt bitter, denn der Zug wäre der erste gewesen, den er alleine organisiert hätte. Bei der Organisation des Umzuges im Februar dieses Jahres war er noch von seinem Vorgänger Dietmar Pontow unterstützt worden. „Das ist schade. Jetzt müssen wir eben das beste daraus machen“, so Fergenbauer.

Letztlich habe man gar keine andere Möglichkeit gehabt – wegen der Abstandsregeln und Hygienevorschriften sowie der maximal zugelassenen Personenzahl. Das alles sei bei einem Umzug wie dem Klaa Pariser, der seinen besonderen Charme durch die Enge, durch die Nähe zu den Wagen die durch die Gassen Heddernheims ziehen, versprüht, schlichtweg nicht zu kontrollieren.

Ebenso wenig wie bei der traditionellen Eröffnung der Kampagne an der Gemaa Bump im November. „Wir sind in engem Kontakt zu den Mainzern und Kölnern Narren, die die gleichen Sorgen umtreiben“, so der Vorsitzende. Kleine Trostpflaster soll es geben

Zuvor hatten bereits die Heddemer Käwwern all ihre Veranstaltungen abgesagt, die Fidelen Nassauer zogen nach. Zumindest, was 2020 betrifft. Denn 2021 feiere der Fastnachtsverein seinen 90. Geburtstag. Da wolle man zumindest versuchen die ein oder andere Veranstaltung stattfinden zu lassen, sagt Sitzungspräsident Udo Stalp. Je nachdem, wie sich die aktuelle Lage entwickle. Man müsse dann kurzfristig entscheiden. Dass der Klaa Pariser Umzug abgesagt wurde, ließe sein Fastnachter-Herz bluten. „Die Entscheidung ist aber absolut vernünftig“, fügt er hinzu.

Fergenbauer tut es vor allem für die Menschen leid, die von nah und fern in Frankfurts heimliche Fastnachtshochburg kommen, um eine tolle Zeit zu erleben. Und für die Kinder, die sich das ganze Jahr über auf diesen Höhepunkt vorbereiten. Allein schon deswegen überlege man, wie man die Fastnacht trotzdem feiern könne. So plane die Zuggemeinschaft ein Heft, in dem sich die Vereine mit ihren Gruppen präsentieren können. Diese sollen dann in den lokalen Geschäften ausgelegt werden. „So kann man auch schon ein bisschen Akquise für 2022 betreiben. Denn es ist auch ein finanzielles Loch, dass durch die Absage in die Kassen der Vereine und auch der Zuggemeinschaft gerissen wird“, so der Vorsitzende.

Um die laufenden Kosten, wie das Unterstellen der Wagen, trotz des Ausfalls von Zug und Veranstaltungen decken zu können, will die Zuggemeinschaft für die Kampagne Pins produzieren lassen, die verkauft werden. Und: Auch die beliebten Lachaktien, mit denen Jahr für Jahr das närrische Treiben finanziell unterstützt wird, werden weiter verkauft.

„Allerdings überlegen wir noch, ob wir deren Gültigkeit auf zwei Jahre ausweiten. Die Details werden noch besprochen“, sagt Fergenbauer und weist auf die Homepage hin: www.zuggemeinschaft.de. Dort würden alle Neuigkeiten veröffentlicht, verspricht er.

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