Hoch das Bein, lasst die Fastnacht rein

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Endlich wieder Training mit einem Ziel: Die Show-Tanz-Gruppe probt für den großen Tag. © Holger Menzel
Endlich wieder Training mit einem Ziel: Die Show-Tanz-Gruppe probt für den großen Tag. © Holger Menzel

Endlich wieder. Denn es wird geprobt. Für die „Welcome Back Fassenacht Show“ der Heddemer Käwwern im November. In der einen Woche wird der Schautanz trainiert, in der anderen der Marsch. Und direkt nach den Ferien tanzt der Nachwuchs wieder in der Reihe.

„Ja, es ist viel zu tun. Aber von nichts kommt nichts“, sagt Harald Beckenbach, langjähriger Vorsitzender und mittlerweile Schriftführer bei den Käwwern. Und, wie er selber sagt, derjenige, der dem ältesten Fastnachtsvereins Frankfurts „die Suppe mit der Welcome-Back-Show eingebrockt hat“ – während er selbst gar nicht dabei ist. Denn der 65-Jährige schippert dann mit seiner Frau auf einem Kreuzfahrtschiff durch die Karibik. Lange war die Reise geplant, sagt Beckenbach entschuldigend.

Der Auftakt der Käwwern sei dagegen spontan beschlossen worden. Die Meinungen dazu, so Beckenbach, seien zweigeteilt gewesen. Auf der einen Seite kribbelte es den Fastnachtern und Fastnacherinnen in den Fingern, „nach einem Jahr des Stillstandes“ endlich wieder loslegen zu können. Auf der anderen Seite, sei man vorsichtig. „Ich war es dann, der letztlich gesagt hat, dass wir es machen.“

Und so steckten die Käwwern ihre Köpfe zusammen, sprachen darüber, was wie möglich ist. So wurde zunächst eine vereinsinterne Veranstaltung geplant, mit 200 Personen, allesamt geimpft oder genesen. Und stehend. Lediglich ein paar Sitzplätze zum Ausruhen sollte es am Rand geben. Doch der Vorverkauf verlief schleppender als gedacht, rund 140 Karten wurden bislang verkauft. Also entschieden sich die Käwwern, die Show auch für andere Fastnachter zu öffnen. „Wir sind guter Dinge, dass die Tickets weggehen werden“, sagt Beckenbach. Erwarten werde die Gäste übrigens keine klassische Fastnachtssitzung, sondern eine wirkliche Show. Mit weniger und längeren Beiträgen statt vielen und kürzeren.

Tickets kaufen kann man für die große Welcome-Back-Show am Samstag, 13. November, über die Webseite der Käwwern unter www.heddemer-kaewwern.de. Dort gibt es ein entsprechendes Formular, das heruntergeladen und ausgefüllt an den Verein geschickt wird, der wiederum antwortet und den Besucher:innen eine entsprechende Uhrzeit mitteilt, wann sie in die Turnhalle in der Habelstraße kommen dürfen.

Mehrere Zeitfenster, jeweils 15 Minuten lang, gebe es, in dem jeweils 25 Personen herein gelassen werden, erklärt Beckenbach. Wer dies verpasst, muss sich hinten anstellen und erhält erst zum Schluss Einlass. Nur so könnten Staus vermieden werden. Weil es sich um eine 2G-Veranstaltung handelt, können die Masken in der Halle abgenommen werden, es bestehe auch keine Abstandspflicht. „Das ist alles eine organisatorische Herausforderung, aber es geht eben nicht anders. Wir haben viel zu lange auf diesen Moment gewartet, wir wollen endlich wieder feiern“, sagt Beckenbach. Musik, Tanz und Comedy wird es geben. Unter anderem mit Bäppi, Gunther Raupach, dem Kolonia Expresse und dem Musikzug der Kolpingsfamilie Heddernheim. „Es ist Zeit, für ein wenig Normalität. Wenn auch mit angezogener Handbremse.“

Denn das eine Jahr Stillstand sei auch an den Fastnachtsvereinen nicht spurlos vorbei gegangen. Das spüre man vor allem beim Nachwuchs, bei den ganz Kleinen, wo es ohnehin in den vergangenen Jahren schon hakte. Die Größeren, sagt Beckenbach, hätten sich zumindest online treffen und trainieren können. Aber die Jüngsten? Nein, sagt er, das ginge nicht. Umso wichtiger sei es, jetzt wieder zusammenzukommen. An dem Wochenende, an dem normalerweise die Theatergruppen der Käwwern auf der Bühne stehen, was aber in diesem Jahr noch einmal pausieren muss.

Die Show, sagt Beckenbach, sei auch eine Generalprobe für die drei großen Sitzungen während der Kampagne. Denn die sollen, nach jetzigem Stand, auf jeden Fall stattfinden. Wie auch die Eröffnung der Klaa Pariser Fastnacht am Donnerstag, 11. November, an der Gemaa Bump. „Die Fastnacht lebt noch und ist wieder da“, sagt Beckenbach. Darauf ein dreifach donnerndes: Klaa Paris helau!

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