Guter Start im Musikbunker

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Born Meißner zeigt am Mikro, was in den Proberäumen des sanierten Musikbunkers in der Hadrianstraße möglich ist. Er vermietet die Räume und Aufnahmestudios. Bunkerbesitzer Stefan Maag hört zu. © christoph boeckhele
Born Meißner zeigt am Mikro, was in den Proberäumen des sanierten Musikbunkers in der Hadrianstraße möglich ist. Er vermietet die Räume und Aufnahmestudios. Bunkerbesitzer Stefan Maag hört zu. © christoph boeckhele

Der Musikbunker in der Hadrianstraße ist wieder geöffnet. Das sanierte Gebäude ist mit der modernsten Technik ausgestattet. Bands, Berufsmusiker und Produzenten aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet haben sich bereits eingemietet.

Die Umbauarbeiten sind abgeschlossen. Mit zeitlicher Verzögerung wurde der Musikbunker in der Hadrianstraße vor kurzem eröffnet und füllt sich, dank der gesunkenen Inzidenzwerte, mit Leben. „Die Pandemie hatte sowohl Auswirkungen auf die Tätigkeit der Musiker als auch auf die Auslastung unserer Proberäume und Studios“, erläutert Born Meißner, der den Musikbunker betreibt.

Das hat sich jetzt geändert. Inzwischen sind alle 31 Proberäume vermietet. In den zehn digital und analog ausgestatteten Studios sind noch einige Belegzeiten frei. „Leider wird es coronabedingt dieses Jahr keine Eröffnungsfeier geben“, bedauert Meißner. „Aber wir holen das nach.“

Während sich äußerlich fast nichts verändert hat, wurden die Räume des ehemaligen Luftschutzbunkers saniert, umgebaut und mit modernster Technik ausgestattet. „Das Herzstück ist die Belüftungsanlage“, erläutert Stefan Maag, der seit 2018 Besitzer des monumentalen Bauwerks ist. Die Luft werde komplett abgesaugt, neue zugeführt. Im Winter temperiert eine Holzpelletheizung die Räume, im Sommer ist es angenehm kühl.

Auf allen Etagen sind neue Sanitärräume entstanden. Für die Kreativ-Pausen stehen ein Tischkicker und ein Dartraum zum Spielen bereit. Im Foyer gibt es einen Getränke- und Kaffeevollautomaten. Im ganzen Gebäude gibt es WLAN, in den Gängen und über dem Eingang Richtung Vorplatz hängen Videokameras. „Damit wollen wir Einbrüchen, aber auch Vandalismus vorbeugen“, sagt Maag. Nicht ohne Grund: Die Proberäume und Studios sind mit modernster digitaler Technik und Equipment ausgestattet. In den Studios stehen Drumset und Gesangsanlage, der abgetrennte Schlagzeugraum macht ein Proben ohne Ohrstöpsel auf Zimmerlautstärke möglich. Über einen Hochleistungs-PC und Livestream sind die Musiker miteinander in Kontakt.

„Die Bandbreite der Musiker, die hier Proben oder Aufnahmen machen, ist sehr vielfältig“, sagt Meißner. Vom japanischen Opernsänger Hisatoshi Nezu, der das analoge Studio mit abgetrenntem Gesangsraum nutzt, über Rock, Pop, Hip-Hop und Jazz ist alles vertreten. Die Klientel reicht von Hobbymusikern über auftrittserfahrene Bands wie Mighty Blue, Sacropolis oder Kraisdorf bis zu Berufsmusikern wie dem Jazzer Max Clouth. Auch Produzenten, wie Radio X, hätten sich schon angemeldet.

Auch der Nachwuchs wird im Bunker gefördert. Es wird Schlagzeug-, Gitarre- und Gesangsunterricht angeboten. „Insgesamt hatten wir einen guten Start“, sind sich Meißner und Maag einig. Die Bands werden bezüglich Lärm und Benehmen sensibilisiert, die Parkplätze auf dem Vorplatz sind nie voll belegt. „Viele Musiker kommen mit dem Fahrrad oder auf dem Skateboard“, sagt Meißner und lacht. Ebenso sei der Betriebsablauf entzerrt. Tagsüber kämen Schüler:innen und Berufsmusiker:innen, abends die anderen Bands.

Ein Projekt will Meißner im Heddernheimer Musikbunker noch verwirklichen. Bis Ende des Jahres soll es einen Bühnenraum mit Tontechnik, Licht, Livestreaming und Backline augestattet geben. „Das ist nicht als Auftrittsort oder Versammlungsstätte gedacht, sondern privat für die Bands, um die Bühnenshow auszuarbeiten oder zu verfeinern“, sagt Meißner.

Weitere Informationen über den Musikbunker sind online nachzulesen: www.progressiverecords.eu

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