U-Bahnstation noch immer unsaniert: Kritik an VGF wegen Niddapark-Fiakso

0
1
Heruntergekommen und nicht barrierefrei, so präsentiert sich derzeit die Haltestelle Niddapark. © Dennis Pfeiffer-Goldmann
Heruntergekommen und nicht barrierefrei, so präsentiert sich derzeit die Haltestelle Niddapark. © Dennis Pfeiffer-Goldmann

Trotz bevorstehender S-Bahn-Anbindung bleibt die U-Bahn-Station Niddapark weiter in schlechtem Zustand. Das sorgt für Unmut in der Stadtpolitik.

Das Verschieben der Sanierung der künftigen U-Bahn-Umsteigestation Niddapark sorgt für Unmut in der Römer-Politik. Viele Stadtpolitiker bedauern, dass die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) die Bauarbeiten ins kommende Jahr aufschiebt, obwohl die Station von Mitte Dezember an eine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn-Linie 6 sein wird. Direkt nebenan wird dann nämlich die neue Station Ginnheim eröffnet, wenn die S6-Ausbaustrecke zwischen Frankfurt und Bad Vilbel vollständig in Betrieb geht.

Schnelle Verbindung zum Hauptbahnhof Frankfurt via Niddapark

Beauftragt vom Magistrat, hatte die VGF die heruntergekommene Station Niddapark rechtzeitig bis zur Inbetriebnahme des S6-Halts sanieren sollen. Denn vom 15. Dezember an sollen hier täglich 6000 Fahrgäste zwischen der S6 sowie U1 und U9 umsteigen. Via Niddapark entsteht eine deutlich schnellere Verbindung vom Riedberg und der Nordweststadt zum West- und Hauptbahnhof.

Allerdings hatte die VGF den noch im Juli für den 4. September angekündigten Beginn der Bauarbeiten verstreichen lassen. Erst auf Nachfrage erklärte das städtische Unternehmen, dass sich der Umbau verzögere, „da Planungsdetails noch abgestimmt werden müssen“. Einen neuen Termin gebe es noch nicht. Bislang hat die VGF keine weitergehende Erklärung veröffentlicht. Dem Vernehmen nach sind Abstimmungen über die Sanierung der Bahnsteigdächer eine Ursache, die 1989 zur Inbetriebnahme der Station aus Anlass der Bundesgartenschau im Niddapark gebaut wurden.

Niddapark ist die letzte noch nicht barrierefreie U-Bahnstation Frankfurts

Dass die U-Bahn-Haltestelle nun weiter heruntergekommen, unsaniert und auch nicht barrierefrei ist, wenn sie ab Mitte Dezember tausende Umsteigefahrgäste benutzen, sorgt für breite Enttäuschung in der Stadtpolitik. „Es wäre mir lieber, wenn es anders wäre“, sagt die Fraktionschefin der Römer-Grünen, Katharina Knacker. Niddapark sei schließlich die letzte, noch nicht barrierefreie U-Bahn-Station Frankfurts. Die VGF solle den Umbau „so schnell wie möglich“ realisieren. Die neue Umsteigemöglichkeit werde für viele Fahrgäste „total interessant“, weiß die mobilitätspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Kristina Luxen. Sie nutzt die S6 täglich.

Dass der U-Bahn-Halt Niddapark nicht rechtzeitig saniert sei, sei „natürlich nervig“, aber es werde „sicher Gründe geben“. FDP-Verkehrspolitiker Uwe Schulz findet die verspätete Sanierung „schade“, „aber das macht ja keiner absichtlich“. Tatsächlich plant die VGF die Sanierung schon lange. Sie hatte auch schon voriges Jahr angekündigt, dass der Einbau neuer Fahrstühle erst im Jahr 2025 klappe, also nach der Eröffnung der S6-Station nebenan. Dass der Umstieg zur U-Bahn beschwerlich sei, wenn die neue S-Bahnstation im Dezember eröffnet werde, kritisiert Frank Nagel, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Römerfraktion. Die Verschiebung des Niddaparks sei „sehr ärgerlich“ und „ein weiterer Tiefpunkt in der Entwicklung des ÖPNV in Frankfurt“.

Verzögerte Haltestellensanierung in Frankfurt: CDU kritisiert Grünen Mobilitätsdezernenten

Zumal der beschwerliche Umstieg nicht das einzige sei, erinnert der christdemokratische Politiker: Wenn die Station Niddapark voraussichtlich im nächsten Jahr saniert werde, könne der neue Umstieg über Wochen und Monate von den Fahrgästen gleich wieder nicht genutzt werden. Nagel sieht Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) daher in der Verantwortung: Der müsse „endlich dafür sorgen, dass die Qualität im Frankfurter Nahverkehr nicht noch weiter sinkt“. Denn die Probleme mit Haltestellensanierungen kämen noch zusätzlich zu den Ausfällen bei U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen hinzu.

Besonders ärgerlich sei, dass es am Niddapark zu so kurzfristigen Umplanungen von Details komme, obwohl das Projekt einen sehr langen Planungsvorlauf habe. „Mit solchen Verzögerungen muss man rechnen und dafür ausreichend Puffer vorsehen“, mahnt Frank Nagel.

Die Bauarbeiten für die eigenen Gleise für die S6 hatten bereits 2017 begonnen. Die S-Bahn-Station Ginnheim wird dabei als letztes fertig. Aktuell laufen dort noch die Bauarbeiten.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein