. Der Magistrat hat am Freitag, 30. August, einen Vortrag an die Stadtverordnetenversammlung zum Römischen Kulturerbe in Heddernheim beschlossen. Demnach sollen auf dem Baufeld „In der Römerstadt 126-134“ im Norden Frankfurts mehrere auf die antike Stadt Nida zurückgehende archäologische Befunde erhalten und in die geplante Wohnbebauung integriert sowie eine kleine Ausstellungsfläche für das Archäologische Museum geschaffen werden.
Kultur- und
Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig sagt: „Wir sind sehr froh, dass wir im
Austausch mit den beteiligten Fachämtern, den Stadtverordneten der Koalition
und dem in der Sache höchst engagierten Ortsbeirat eine überzeugende Planung
erarbeiten konnten. Sie wird sowohl dem Bedarf nach neuem Wohnraum als auch der
kulturhistorischen Bedeutung der teils erst jüngst entdeckten archäologischen
Befunde vor Ort gerecht. Das römische Nida ist als Frankfurts antike
Vorgängerstadt von zentraler stadthistorischer Bedeutung und wird künftig an
authentischer Stelle erlebbar sein.“
Planungsdezernent Prof. Marcus Gwechenberger: „Wir haben eine gute Planung
entwickelt, die sowohl dem dringend benötigten Wohnraum in Frankfurt, als auch
der Verantwortung für das kulturelle Erbe unserer Stadt gerecht wird. Es
entstehen neue Wohnungen im Kontext römischer Siedlungsreste, die wir
öffentlich zugänglich machen. Von Beginn an wird der Neubau ein echter Gewinn
für den Frankfurter Nordwesten sein.“
Ortsvorsteherin Katja Klenner sagt: „Der heutige Beschluss weist den Weg zu
einer ansprechenden Integration archäologischer Befunde der Römerstadt Nida in
das zukünftige Wohnquartier. Wir freuen uns, dass damit nach über 30 Jahren
Grabung, Sicherung, Erforschung und Diskussion vom Magistrat eine konkrete
Planung für eine Dependance des Archäologischen Museums auf der Fläche In der
Römerstadt 126-134 vorgeschlagen wird. So kann das römische Erbe unserer Stadt
an Ort und Stelle in Heddernheim sichtbar und markant bewahrt werden. Der
Ortsbeirat und der ‚Runde Tisch NIDA‘ haben lange auf eine solche Lösung
hingearbeitet. Trotzdem ist bedauerlich, dass nicht alle der vor Ort
konservierten Befunde bewahrt werden können, etwa die Fundamente einer
römischen Villa, die mit einer Fußbodenheizung ausgestattet war.“
Die Planung sieht vor, drei im vergangenen Jahr bei archäologischen Grabungen
neu entdeckte Töpferöfen sowie einen bereits bei früheren Grabungen entdeckten
Steinkeller und einen bislang unter einem Schutzbau gesicherten einzelnen
Töpferofen zu sichern und öffentlich zugänglich zu machen. Es ist vorgesehen,
im Keller und Erdgeschoss eines der künftigen Wohnbauten eine
Ausstellungsfläche für das Archäologische Museum zu integrieren, die den
Großteil der archäologischen Befunde umschließt und während Führungen
zugänglich macht. Hier wird auch der kürzlich geborgene antike Holzkeller
gezeigt werden, der sich derzeit im Depot des Archäologischen Museums befindet
und damit an seinen Fundort zurückkehrt.
Der Vortrag des Magistrats wird nun der Stadtverordnetenversammlung zur
Abstimmung vorgelegt. Die Planungen werden nach Beschluss im Detail öffentlich
vorgestellt.