Polizei Frankfurt: Neuer Standort ist modern, groß – und weit abgelegen

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Neue Liegenschaft macht das Mertonviertel zum Polizeistützpunkt. In zwei Gebäuden arbeiten so viele Bedienstete wie im Polizeipräsidium Osthessen.

Frankfurt – Die Abkürzung klingt wie der Künstlername eines Rappers, doch hinter MC30 verbirgt sich die neue und modernste Liegenschaft der Polizei Frankfurt. Die Abkürzung steht für Marie-Curie-Straße 30, MC könnte aber auch „modern und chic“ bedeuten. Das Gebäude, in dem bis 2017 die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG residierte, hat eine riesige Rotunde, ist weitläufig, hell und innen komplett in weiß gehalten. Oder, wie es der Erste Polizeihauptkommissar Thomas Gohla bei der offiziellen Einweihung formulierte, „insgesamt eine polizeiuntypische Umgebung“.

Rund 500 Bedienstete der Frankfurter Polizei sind aus dem Polizeipräsidium ausgezogen, das aus allen Nähten platzte, und arbeiten nun in der MC30. Die neue Nachbarschaft ist wohlbekannt: In der MC32 residieren seit 2018 das 14. und das 15. Polizeirevier mit ihren rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit dem unweit gelegenen Haus des Jugendrechts Nord hat sich das Mertonviertel in den vergangenen Jahren zu einem Schwerpunkt der Exekutive entwickelt.

Frankfurt: Aus ursprünglichen Ideen für neues Polizeibüro wurde nichts

Der scheidende Polizeipräsident Gerhard Bereswill war froh, das riesige Bürogebäude noch während seiner Amtszeit übergeben zu können und sprach von einer „Achterbahnfahrt der Gefühle“, bis es so weit war. Ursprünglich war der Bürokomplex im Mertonviertel nicht erste Wahl. Eine Liegenschaft in der Theodor-Heuss-Allee wäre von der Lage her geeigneter, weil zentraler, gewesen. Als daraus nichts wurde, war die MC30 vorübergehend vom Markt, bis es schließlich doch klappte. Bereswill berichtete, wie dringlich es war, ein neues Quartier zu finden: „Ich wollte unter allen Umständen eine Containerlösung vermeiden.“

Neues Quartier für Frankfurter Polizei weit ab vom Schuss

Das neue Quartier für Einheiten wie den Zentralen Objektschutz, die Direktion Verkehrssicherheit oder die gesamte Präventionsdienststelle ist weit mehr als eine Containerlösung – und es bietet Platz für weitere Expansion. Fünf Prozent der Gesamtbürofläche von 19 000 Quadratmetern seien als Raumreserve gedacht, erläuterte Thomas Gohla, der als Leiter der Führungsgruppe Verkehrssicherheit quasi Hausherr im Frankfurter Norden ist.

Gohla verriet auch, dass es bei der neuen Belegschaft des Hauses nicht nur grenzenlosen Jubel gegeben habe. „Weit ab vom Schuss“, monierte etwa die Fahrradstaffel, deren Mitglieder nun ein bisschen mehr in die Pedale treten müssen, bevor sie in der Innenstadt auf Streife fahren können.

Zudem hatte es innerhalb der Fahrrad- und Motorradstaffel die ein oder andere schmerzliche Dienstfahrt gegeben, da der Belag zur Zufahrt der Tiefgarage sehr rutschig und wohl nicht für Zweiräder konzipiert ist. Auch für den Wachdienst, der vornehmlich Objekte in der Innenstadt und im Westend betreut, ist der Anfahrtsweg etwas länger geworden. Hingegen freut sich die zivile Verkehrsüberwachung, zu der auch die Kontrolleinheit Raser und Tuner (Kart) zählt, über den nahen Autobahnanschluss der A661.

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