Mehr Zeit zum Klönen auf dem Wochenmarkt

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Für vielen sei der Markt auch ein Ort der Begegnung, heißt © christoph boeckheler
Für vielen sei der Markt auch ein Ort der Begegnung, heißt © christoph boeckheler

Ortsbeirat will die Öffnungszeiten des Markts auf dem Karl-Perotte-Platz verlängern. Das Angebot sei für viele Menschen auch ein Ort der Begegnung.

Aus zwei Anträgen wird einer: Die Fraktionen von CDU und Grünen im Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) bündeln ihre Forderung nach einer Verlängerung der Betriebszeiten für den Heddernheimer Wochenmarkt. Die Stadt soll bei der zuständigen Managementgesellschaft für Hafen und Markt (HFM) eine Betriebszeit bis 19 Uhr erreichen. Tomas Rauberger aus Heddernheim übergab dazu der stellvertretenden Ortsvorsteherin Helga Dörhöfer eine Unterstützerliste mit 246 Unterschriften, die er in nicht mal drei Wochen im Stadtteil gesammelt hat.

Seit August 2011 findet der Heddernheimer Wochenmarkt jeden Freitag zwischen 9 und 18 Uhr auf dem Karl-Perotte-Platz statt. Der damalige Ortsvorsteher Klaus Nattrodt (CDU) hatte sich mit der Unterstützung des Ortsbeirats für die Etablierung eines Marktes stark gemacht. Am Anfang gab es sieben Stände, seit 2019 sind es zwölf. So gibt es neben Obst, Gemüse, Fleisch, Käse, Backwaren, türkischer Feinkost und Blumen auch Deftiges vom Grill und einen Weinstand. Von Anfang an trafen sich hier die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils um einzukaufen und sich zu treffen (die FR berichtete).

„Über die Jahre hinweg, war es gängige Praxis, dass insbesondere Berufstätige und Gewerbetreibende noch auf einen Wein bis 19 Uhr zusammen saßen“, erzählt der regelmäßige Marktgänger Rauberger. Aufgrund von Beschwerden aus der Nachbarschaft würde seit April nun sehr konsequent die Einhaltung von 18 Uhr durchgesetzt. Weil sie es zeitlich nicht mehr schaffen, entfalle dadurch die Kundschaft, die erst nach der Arbeit kommen könne. Dass er innerhalb kürzester Zeit so viele Unterschriften habe sammeln können, zeige doch, wie wichtig den Bürgerinnen und Bürgern dieses Anliegen sei. Rauberger wünscht sich eine flexible Gestaltung der Betriebszeiten, gerade auch in Hinblick auf die Sommermonate. „Wir sind hier auch nicht in Bornheim“, ergänzt er. Um 19 Uhr würde sich das Zusammensitzen in der Regel auflösen, sodass von einer nächtlichen Ruhestörung keine Rede sein könne.

„Neben der Versorgung mit frischen, lokalen Lebensmitteln ist der Markt ein Ort der Begegnung und stärkt den sozialen Zusammenhalt im Stadtteil“, argumentiert Antragsteller Karlheinz Platz (Grüne). Mit der Verlängerung der Marktzeit seien die Beschicker nicht verpflichtet eine Stunde länger ihre Stände geöffnet zu haben. In Gesprächen sei klar geworden, dass das viele gar nicht wollen, weil sie noch lange Heimwege hätten. Es ginge darum, noch gemütlich zusammensitzen zu können. „Die Grünen-Fraktion geht auch bei einer Verlängerung auf 20 Uhr mit“, ergänzte er.

„Auch wir unterstützen die Verlängerung, um den Heddernheimer Markt zu stärken und die Aufenthaltsqualität zu steigern“, erklärt Fraktionsvorsitzender Ralf Porsche (CDU). Im Antrag seiner Fraktion wird weiterhin gefordert, die mobile Toilette spätestens bis Samstag 10 Uhr abtransportieren zu lassen. „Das WC ist fraglos wichtig für den Betrieb des Marktes und des Weinstandes“, sagt Antragsteller Joachim Rotberg. An manchen Wochenenden stehe die Kabine auch noch am Sonntag direkt neben dem öffentlichen Bücherschrank. Das sei für die Optik des Karl-Perotte-Platz weniger schön und störe die Nutzung des Bücherschranks, so Rotberg.

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