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Den Menschen fehlen Wohnungen und Parkplätze

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Stadt Frankfurt am Main

Stadt präsentiert Ergebnisse der Umfrage „Leben in Frankfurt“ im Ortsbezirk 8. Der ÖPNV und die Kinderbetreuung schneiden gut ab. Die Kriminalität steht an dritter Stelle.

Wie bewerten die Menschen im Ortsbezirks 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) ihr Wohnumfeld? Dazu stellten Vertreter der Abteilung Statistik und Stadtbeobachtungen die Ergebnisse aus der Umfrage „Leben in Frankfurt 2022“ in der Sitzung des Ortsbeirats vor. Wichtigste Problemthemen: ein mangelndes Wohnraumangebot, fehlende Parkplätze, Kriminalität, Sauberkeit. Positiv bewertet werden die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV, Kitas, Einkaufsmöglichkeiten sowie Grün- und Parkflächen.

Die Bürgerumfrage wird seit 1993 durchgeführt und stellt in ihrem Sample einen repräsentativen Schnitt der Bevölkerung dar. Seit 2021 sei eine kleinräumige Auswertung möglich, so Sachgebietsleiter Christian Stein. Damit liegen die Ergebnisse einmal für den Ortsbezirk und im Vergleich zur gesamten Stadt vor. „Das befragte Wohnumfeld ist nicht komplett aber weitgehend deckungsgleich mit dem Ortsbezirk“, erklärt Marc Hübner, der für die Auswertung verantwortlich ist.

Kriminalität an dritter Stelle

Im Bezirk Nordwest wurden 1926 Personen zwischen 18 und 79 Jahren angeschrieben, davon haben ein Drittel teilgenommen. Mehr als 70 Prozent sind mit ihrer Wohnsituation im Allgemeinen zufrieden, mit ihren nachbarschaftlichen Kontakten 64 Prozent. „Das größte Problem sehen die Befragten im mangelnden Wohnraumangebot“, so Hübner, während im städtischen Vergleich der teure Wohnraum das Hauptthema ist. Ebenso mangelt es den Befragten an Parkplätzen.

An dritter Stelle steht die Kriminalität. Die öffentliche Sicherheit wird im Ortsbezirk negativ bewertet. „Jeder zehnte Bürger gibt an, dass er sich ängstlich/unsicher fühlt“, so Hübner. „Das ist bemerkenswert, weil die Berichte der Polizei keine erhöhte Kriminalität für den Ortsbezirk feststellen kann“, wundert sich Yvonne Gondolf (Grüne). Die Frage, ob es dazu einen Abgleich zur realen Kriminalität gebe, verneint Stein. Die Ergebnisse stellten nur das Empfinden dar.

Helga Dörhöfer (Grüne) wundert sich über die positive Bewertung der Kitas und Kindergärten: „Wir haben lange Wartelisten und zu wenig Betreuungsplätze.“ Die Zufriedenheit müsse in Relation zu den Ergebnissen der Gesamtstadt gesehen werden“, erläutert Michael Wolfsteiner, Leiter der Statistikstelle. Auch er sagte, dass die Ergebnisse nur die Empfindung darstelle

Den Vorschlag von Roger Bohn (SPD) einer noch kleinteiligeren Auswertung nach Ortsteilen nehmen die Vertreter des Amtes für die nächste Ausgabe mit. „Gibt es die Möglichkeit für uns, Sie mit einer Umfrage zu einer bestimmten Fragestellung zu beauftragen“, will Stephanie Mohr-Hauke (SPD) wissen. Die Behörde biete zwar einen Umfrageservice an, so Wolfsteiner, die Frage müsse aber sehr relevant sein. „Grundsätzlich lehnen wir das nicht ab.“ Es müsse aber zeitlich und personell machbar sein.

Oliver Schulte (CDU) will wissen, ob die Dezernate auf die Zahlen zurückgreifen und diese für ihre Arbeit nutzten. Wolfsteiner: „Wir freuen uns, wenn wir mit den Zahlen zu einer sachlicheren Diskussion beitragen.“

Die Ergebnisse der Umfrage „Leben in Frankfurt 2022“ können unter statistikportal.frankfurt.de/Umfragen eingesehen werden. Ab Ende April sind die Ergebnisse für 2023 eingestellt.

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