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Vorschläge für Grillplatz fallen durch

SPD im Ortsbeirat 8 regt Flächen im Nachbarbezirk an und erntet Kritik.

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Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Der Grillplatz an der Nidda in der Römerstadt war stets stark genutzt. © Gloss
Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Der Grillplatz an der Nidda in der Römerstadt war stets stark genutzt. © Gloss

Der Grillplatz an der Hadrianstraße ist Geschichte – mehrheitlich hatte sich der Ortsbeirat 8 (Heddernheim, Niederursel, Nordweststadt) in seiner Januar-Sitzung für dessen endgültige Schließung ausgesprochen. Zu diesem Beschluss hatte der Magistrat das Stadtteilgremium aufgefordert, da die Schließung von Grillplätzen in dessen Zuständigkeit liege. Erst dann könnte die Fläche an der Nidda auch aus der Liste der städtischen Grillplätze gestrichen werden. Was bis jetzt noch nicht geschehen ist.

Was auch noch fehle, sei eine entsprechende Alternative. Das meint zumindest die SPD-Fraktion, die in der jüngsten Ortsbeirats-Sitzung einen entsprechenden Antrag mit zwei möglichen Ausweichflächen stellte. Diese befinden sich allerdings nicht auf der Heddernheimer Seite der Nidda, sondern auf der gegenüberliegenden, auf Ginnheimer Seite. Und damit außerhalb des Zuständigkeitsbereiches des Ortsbeirates 8, stattdessen in dem des Ortsbeirates 9 (Dornbusch, Eschersheim, Ginnheim). Das Stadtteilgremium, das sich bereits vehement gegen einen Grillplatz am Ginnheimer Wäldchen, direkt gegenüber dem großen Spielplatz im Niddapark, gewehrt hatte.

Das Grünflächenamt hatte dieses Areal als Alternative für den Grillplatz an der Hadrianstraße vorgeschlagen. Jedoch ohne Erfolg – aus Angst vor Vermüllung und Wildpinklern sowie negativem Einfluss auf die benachbarte Gaststätte wurde die Idee deutlich zurückgewiesen.

Seitdem ruhte die Diskussion, bis eben jetzt die SPD im Achter zwei mögliche Areale vorschlug: eine Fläche östlich der Rosa-Luxemburg-Straße zwischen Nidda und der Gaststätte „Ginnheimer Wirtshaus“ sowie ein Areal an der Ausfahrt der Rosa-Luxemburg-Straße zur Straße „Am Ginnheimer Wäldchen“ – parallel zur U-Bahnstation „Niddapark“. „Ich finde diesen Antrag etwas irritierend. Eine Ersatzfläche ist sicher gut, aber es ist nicht unsere Aufgabe, über eine Fläche des Ortsbeirates 9 zu entscheiden“, erklärte Joachim Rotberg (CDU), warum er gegen den Antrag stimmte. Zudem bezeichnete er den Antrag gar als übergriffig. Man könne sicher mit den Kollegen aus dem Neuner direkt sprechen, statt den parlamentarischen Weg zu nutzen, fügte er hinzu.

Ihr Kollege Hans Creß, der krankheitsbedingt nicht an der Sitzung teilnehmen konnte, habe eine entsprechende Anfrage auf der Bürgerbeteiligungsplattform der Stadt „Frankfurt fragt mich“ gestartet, diese zwei möglichen Standorte seien ihm dann genannt worden, sagte Stephanie Mohr-Hauke, die den Antrag als „überhaupt nicht als übergriffig“ ansah. Man könnte diese Alternativflächen doch zumindest einmal prüfen lassen.

Auch die Grünen reagierten mit Ablehnung. Deren Fraktionsvorsitzender Erik Harbach verwies auf andere Kommunikationsmöglichkeiten wie ein Telefon oder eine E-Mail. Ralf Porsche, Fraktionsvorsitzender der CDU, betonte gar, dass man „im Achter nicht die Arbeit der Stadt und des Neuners übernehmen sollte“. Vor allem nicht bei solch einem Thema, an dem man sich schnell „die Finger verbrennt“.

Und auch aus dem Ortsbeirat 9 gibt es bereits Reaktionen auf den SPD-Antrag, der letztlich abgelehnt wurde. „Der Achter soll sich einen Grillplatz auf seiner Seite suchen. Außerdem sind die vorgeschlagenen Orte inakzeptabel“, sagte Thomas Budenz (BFF).

6 Kommentare

  1. Warum kann man nicht wenigstens vorgeschlagene Plätze prüfen? Dann kann Zug um Zug entschieden werden, welche Plätze gegebenfalls realisiert werden können oder eben nicht.
    Stephanie Mohr-Hauke

  2. Erst den beliebten Grillplatz schließen aber vorab nicht mal eine Alternative geschaffen haben. Hier sollte man dringend zurück rudern und den Platz so lange den Grillfreunden lassen, bis man einen Ausweichplatz gefunden hat.

  3. Ein Paradebeispiel für das armselige getue der Ortsbeiräte.
    “Wir sind ja eine tolle offene Großstadt, aber macht das bitte nicht bei uns”
    Da wurde ganz dreist Corona als Vorwand genommen, den lang gehegten Wunsch Einzelner Personen nach Schließung des Grillplatzes zu vollziehen.
    Soll sich doch ein andere Ortsbeirat drum kümmern?
    Der Niddapark ist gigantisch Groß und es lässt sich angeblich kein Platz finden. Wetten, dass für evtl. weitere Hundewiesen ganz schnell neuer Raum da ist??
    So ungepflegt der Park stellenweise ist, kann er zT mit einem Grillplatz und dazugehörigen Parkplatz nur aufgewertet werden.
    Was will man erwarten, wenn man es noch nicht mal schafft, Herrn Oskar Schindler eine Platz zu widmen.

  4. Na ja, den Park „aufzuwerten“ mit einem Grillplatz ist kaum möglich. Deswegen möchte das Thema auch kein Ortsbeirat hören und die abweisenden Arme werden seeeehr lang…Wohne über 20 Jahre in unmittelbarer Nähe der Hadrianstraße. Wenn man im Sommer am Samstag oder Sonntagabend, wenn die „Grillfreunde“ den Platz verlassen haben, den hinterlassenen Dreck und Müll und Weiteres regelmäßig gesehen hat, dann weiß man, warum niemand einen solchen Grillplatz in der Nähe haben will. Die städtische Zwangsreinigung erfolgte dann auch oft erst ein paar Tage später. Kurz gesagt, die Situation war freundlich ausgedrückt asozial. Anders kann man es nicht sagen. Niemand hätte was gegen einen Grillplatz, wenn die „Grillfreunde“ dort gesittet grillen und den Platz sauber verlassen würden. Das wiederum ist/war ein hoffnungsloses Unterfangen. Warum, weiß jeder, der sich das in der Gesamtheit mal angeschaut hat. Vielleicht denkt der ein oder andere Grillfreund auch, dass es in Deutschland völlig normal ist, den Müll liegen zu lassen, weil die Stadt das schon sauber macht. Ich weiß es nicht. Die einzige vernünftige Lösung wäre es, einen Platz zu finden, der nicht direkt von sonstigen Besuchern (Fußgängern, Anwohnern, Fahrradfahrer etc.) frequentiert ist, wo das Grillen niemanden stört UND jeden Abend die städtische Reinigung wieder für Ordnung sorgt. Oder einfach kein Grillplatz mehr.

  5. Das Müllproblem ist schon deshalb nur verusacht worden, weil die paar vorhandenen Eimer viel zu klein waren. Es ist doch klar dass man nicht alles wieder mitnimmt, v.a. wenn es noch glüht und klebt.

    Mittlerweile haben wir im Park ein größeres Problem. Berge von Kot-Beutel mit dazugehöriger Duft-Wolke.

  6. Also, ich bin, weil es mir gar nicht vorstellen konnte, den Platz gestern intensiv abgelaufen. Ich habe nicht einen einzigen Kot-Beutel gesehen. Auch nicht verwunderlich, weil auf der Wiese so gut wie nie ein Hund zu sehen ist.
    Und…., seinen eigenen Müll auf der Wiese liegen zu lassen, weil nicht genügend große Mülleimer vorhanden sind, ist nicht normal bzw. klar, es ist asozial. Nicht nur, was die Natur angeht. Auch deshalb asozial, weil andere Menschen diesen Müll dann entsorgen müssen. Man schmeißt ja auch sonst nicht immer alles auf die Straße und in die Büsche, nur weil man grad keinen Mülleimer sieht…, hoffe ich doch…, ok, es gibt Menschen, die machen das…

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