Start News Rund 3750 Wohnungen durch Konversion ermöglicht

Rund 3750 Wohnungen durch Konversion ermöglicht

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Stadt Frankfurt am Main

Planungsrecht für Schönhof-Viertel, Sandelmühle und Rebstock

Die Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am Donnerstag, 4. März, die Satzungsbeschlüsse für die Bebauungsplanverfahren dreier wichtiger Wohnbauareale gefasst. „Ich bin sehr dankbar für diese Beschlüsse, da damit in Frankfurt weitere rund 3750 Wohnungen gebaut werden können, davon rund 1125 Wohnungen als geförderter und damit bezahlbarer Wohnraum“, sagt Planungsdezernent Mike Josef. „Ich hätte mich aber gefreut, wenn es auch ,grünes Licht‘ für die Bürgerbeteiligung zum sozial-ökologischen Modellquartier der Günthersburghöfe gegeben hätte: Dort könnten 1500 Wohnungen entstehen, rund 500 gefördert und rund 250 für gemeinschaftliches Wohnen und Genossenschaften.“

Auf dem früher als „Siemens-Areal“ bekannten Gewerbegebiet südlich der Rödelheimer Landstraße sollen mit dem „Schönhof-Viertel“ (Bebauungsplan Nr. 834) rund 2500 Wohnungen entstehen, eine vierzügige Hybrid-Grundschule mit Sporthalle, fünf Kitas, Einzelhandels-, Gastronomie- und Gewerbeflächen sowie ein 28.000 Quadratmeter großer Quartierspark.

Im nordöstlichen Rebstockgelände (Bebauungsplan Nr. 683 Ä) sind rund 950 Wohnungen geplant, eine Kita und mit dem Lindberghplatz ein Quartiersplatz, der dem gesamten Rebstock einen Mittelpunkt mit Läden und Gastronomie gibt. Außerdem ist Platz für eine Grundschule eingeplant. Die seit vielen Jahren brachliegenden Areale waren ursprünglich vor allem für Büros vorgesehen und werden nun dem Wohnungsbau zugeführt.

Rund 300 Wohneinheiten können auf einem ebenfalls früher gewerblich genutzten Areal an der Sandelmühle (Bebauungsplan Nr. 889) in Heddernheim entstehen. Geplant sind dort neben Geschosswohnungsbau auch Reihen- und Doppelhäuser, im Eigentum und zur Miete sowie eine Kindertagesstätte.

„Diese drei Gebiete haben gemeinsam, dass sie wunderbare Beispiele für die Konversion einstmals gewerblich genutzter Flächen in attraktive und begrünte Wohnquartiere mit flankierender Infrastruktur sind“, führt Josef aus. „Durch das Flächenrecycling müssen wir weniger unbebaute Flächen in Anspruch nehmen. Auf allen Arealen muss zu mindestens 30 Prozent geförderter Wohnraum entstehen. Und wir werden in der konkreten Planung ökologische Aspekte wie Dach- und Fassadenbegrünungen weiterbegleiten.“

„Verpasst wurde allerdings die Chance, den Günthersburghöfen Fortgang zu geben und die Offenlage des Bebauungsplanverfahrens Nr. 880 zu beschließen“, sagt Josef. „Dabei sind die Günthersburghöfe ein hervorragendes Beispiel, wie in zentraler Lage bezahlbarer Wohnraum, mehrere Kitas, eine Grund- und eine weiterführende Schule errichtet und der Günthersburgpark erweitert werden können. Wer einerseits eine schnellere Bearbeitung von Plänen fordert und gleichzeitig immer neue Forderungen stellt und Projekte durch Scheindebatten verzögert, macht sich unglaubwürdig. Das ist für mich unverständlich! Denn die Offenlage ist ein Teil der häufig eingeforderten Bürgerbeteiligung. Es gehört für mich zu den Grundzügen demokratischer Debattenkultur, Projekte öffentlich zu diskutieren und sowohl Befürwortern als auch Kritikern von Projekten die Möglichkeit zur verbindlichen Äußerung zu geben, wie es während der Offenlage möglich ist. Und bei keinem anderen Projekt gab es so eine umfassende Bürgerbeteiligung.“

1 Kommentar

  1. So gerne ich mir bezahlbare Wohnungen für Frankfurt wünsche, sowenig kann ich verstehen, dass An der Sandelmühle ohne vernüftiges Verkehskonzept Baurecht geschaffen wurde. Weder CDU, SPD noch Grüne in der Römerkoalition konnten sich auf eine 2. Ausfahrt einigen, die den Verkehrsstrom Richtung Sandelmühle entlastet hätte. Im Ortsbeirat 8 waren wir uns in dieser Frage parteiübergreifend einig: Baurecht nur mit einer 2. Ausfahrt. Das hat die Mehrheit der Fraktionen seit 2014 gefordert. Leider sind die Eingaben der Bürger (auch meine) diesbezüglich abgeleht worden. Bei diesem Baugebiet werden wir uns die Konsequenzen in den kommenden Jahren beschäftigen. Schade, dass die Römerkoalition ohne Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort Tatsachen geschaffen haben. Stephanie Mohr-Hauke

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