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Schadet nie: Lachen als Therapie

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Klaa Paris, die Gemaa Bumb und das Lachröschen sind untrennbar miteinander verbunden. Seit einigen Jahren leider auch die vielen Motorroller, die das Wahrzeichen umstellen. Doris Schüler, die neue Ordensträgerin, kann damit umgehen. alexandra Flieth © Alexandra Flieth
Klaa Paris, die Gemaa Bumb und das Lachröschen sind untrennbar miteinander verbunden. Seit einigen Jahren leider auch die vielen Motorroller, die das Wahrzeichen umstellen. Doris Schüler, die neue Ordensträgerin, kann damit umgehen. alexandra Flieth © Alexandra Flieth

Österreicherin mit dem Röschen-Orden der Zuggemeinschaft ausgezeichnet

Eine, für die „Frohsinn und Heiterkeit“ im Alltag etwas sind, ohne dass das Leben nicht denkbar wäre, ist Doris Schüler. Kein Wunder also, dass sie von der Zuggemeinschaft Klaa Paris in diesem Jahr zum „Goldenen Lachröschen“ ernannt wurde. Diese Ehre in Form eines rosenförmigen Ordens wird seit 1980 nur Frauen zuteil, die „der Fastnacht mit einem herzlichem Lachen und charmantem Lächeln begegnen“, wie es die Zuggemeinschaft selbst formuliert. „Es ist für mich eine besondere Ehre“, sagt die gebürtige Niederösterreicherin, die vor 23 Jahren der Liebe wegen aus ihrem Heimatland nach Alt-Heddernheim gezogen ist.

In den Bann gezogen

Ihr Mann Andreas Schüler betreibt dort die gleichnamige Pietät. Es ist ein Familienbetrieb. Er ist mit der Klaa Pariser Fastnacht aufgewachsen und als Ratsherr der Heddemer Käwwern aktiv in das närrische Treiben eingebunden. Auch wenn sie selbst in Österreich keine Berührungspunkte dazu gehabt hätte, beispielsweise dazu, sich zu Fasching, wie es in Österreich heißt, zu verkleiden, so habe sich dies mit ihrem Umzug schlagartig geändert, verrät sie. Heddernheim, das so schön im Grünen liege, und Klaa Paris hätten sie in ihren Bann gezogen.

Die Geschichte des Kennenlernens zwischen ihr und ihrem Mann Andreas ist eine Besondere, nicht nur, dass sie sich beim legendären Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel zum ersten Mal begegneten. „Als der Andreas dann wieder heimgefahren ist, habe ich ihn gefragt, was er denn beruflich mache“, erinnert sie sich. „Er hat mir gesagt, dass er eine Pietät habe und ich wusste zunächst gar nicht, was das eigentlich ist und habe es im Internet erst einmal nachgeschaut“, verrät sie und lacht. „In Österreich sagt man dazu Bestatter, den Begriff Pietät gibt es dort gar nicht.“ Neben der Fastnacht teilt sie mit ihrem Mann die Leidenschaft fürs Skifahren, die Natur und den Schutz der Tiere. Beide unterstützen Organisationen, die sich aktiv um Artenschutz bemühen.

Eine eigene Praxis eröffnet

Als sie nach Frankfurt gezogen sei, habe sie begonnen, sich um die Verwaltung und die Buchhaltung in der Pietät zu kümmern. Sie habe dabei festgestellt, dass sie gut auf Menschen und deren Wünsche, Sorgen und Belange eingehen könne. „Ich habe mich vor einiger Zeit zum Life-Coach und zur Therapeutin für energetische Tiefenentspannung weitergebildet und vor zwei Jahren meine Praxis, ebenfalls hier im Stadtteil eröffnet.“ Aber auch in der Pietät ihres Mannes übernehme sie weiterhin ihre Aufgaben.

In ihrer Praxis wird ihr Engagement für Tiere sichtbar. An den Wänden hängen großformatige Fotografien, die sie und ihr Mann bei einer Reise nach Kenia von der dortigen Tierwelt gemacht haben. Auf einem ist sie selbst abgebildet mit einem jungen Elefanten in einer Auffangstation. „Wir haben Patenschaften übernommen und wollten einfach einmal mit eigenen Augen sehen, wie die Situation vor Ort ist und sind nach Kenia gereist“, sagt Schüler. Dort würden ganz junge Elefanten, deren Mütter von Wilderern getötet wurden, aufgezogen und auf das Leben in freier Wildbahn vorbereitet. Ganz liebevoll und fürsorglich. „Dass, was sie eigentlich von ihren Müttern und der Gruppe lernen, bekommen sie von den Tierpflegern beigebracht, die täglich mit den kleinen Elefanten in den Busch gehen.“

Es sind nur wenige Minuten zu Fuß, die Doris Schüler zwischen ihrer Praxis und der Pietät ihres Mannes zurücklegen muss. Der Weg führt sie regelmäßig auch an der „Gemaa Bumb“, der im Jahr 1839 in Heddernheim errichteten Gemeindepumpe vorbei, um die herum stets Motorroller geparkt stehen. Die „Gemaa Bumb“ ist auch das Wahrzeichen der Klaa Pariser Fastnacht, schließlich war die Einweihung des öffentlichen Brunnens einst Anlass für den ersten närrischen Umzug am Fastnachtsdienstag, der die Narren durch die Straßen des alten Ortskerns von Heddernheim führen. Die Tradition und das Brauchtum der Klaa Pariser Fastnacht auch in Zukunft weiter zu pflegen und ihren Fortbestand zu sichern, seien ihr und ihrem Mann Andy ein großes Anliegen, sagt Doris Schüler.

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