Neues Leben auf dem Lurgi-Areal

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So sah es lange am Lurgihaus im Mertonviertel aus. Der riesige Gebäudekomplex im Frankfurter Mertonviertel stand jahrelang weitgehend leer. Zu Jahresbeginn begann der Abriss. © Rolf Oeser
So sah es lange am Lurgihaus im Mertonviertel aus. Der riesige Gebäudekomplex im Frankfurter Mertonviertel stand jahrelang weitgehend leer. Zu Jahresbeginn begann der Abriss. © Rolf Oeser

900 Wohnungen, eine Schule und zwei Kitas rund um eine grüne Mitte: Auf dem Gelände des früheren Lurgihauses im Norden Frankfurts soll ein gemischtes Viertel entstehen.

Die Stadt Frankfurt wird bei der Neuentwicklung des früheren Lurgi-Areals im Mertonviertel auf ein gemischtes Viertel mit hohem Wohnanteil auf Ideen setzen, die das Berliner Architekturbüro „Teleinternetcafé“ mit den Landschaftsarchitekt:innen von „Treibhaus“ und dem Stadtplanungsbüro „c/o Zukunft“ (beide Hamburg) erarbeitet hat. Der Entwurf, der als Grundlage für die Arbeit am Bebauungsplan für das etwa acht Hektar große Gebiet dienen soll, sieht eine grüne Quartiersmitte vor, um die sich fünf Gebäudekomplexe gruppieren. Diese sollen kleinteilig gestaltet sein und eine hohe Nutzungsmischung ermöglichen, sodass gelungene Stadträume entstehen.

Das Preisgericht des vom Stadtplanungsamtes ausgerichteten Ideenwettbewerbs für das Areal im Norden lobte nach Mitteilung der Stadt nicht zuletzt, dass im Vorschlag der mit dem 1. Preis bedachten Bürogemeinschaft ein „Schwammstadtprinzip“ mit vielen Regenrückhalte- und Bewirtschaftungsbecken und Bäumen vorgesehen sei. Drei weitere Teams hatten es in die zweite Runde des Wettbewerbs geschafft, darunter je eines, in dem die Frankfurter Architektenbüros Karl Richter und Stefan Forster mitarbeiteten.

Frankfurter Planungsdezernent hofft auf ein „Identifikation stiftendes Quartier“

Der Frankfurter Planungsdezernent Mike Josef (SPD) lobte den siegreichen Entwurf am Montag als „beste Lösung für ein vielfältiges und Identifikation stiftendes Quartier“. Auf dem rund acht Hektar großen Gelände, auf dem zu Jahresbeginn der aufwendige Abriss des riesigen krakenartigen Lurgi-Hauses begann, sollen außer Wohnraum eine Grundschule, zwei Kitas, Gewerbe- und Ladenflächen und Lokale entstehen. Diese Neuentwicklung werde sich positiv auf das gesamte Mertonviertel auswirken, hofft Josef.

Bei der Entwicklung und dem Bau des Quartiers arbeiten die städtische Wohnungsgesellschaft ABG und der Berliner Projektentwickler GSP Städtebau zusammen, der in Frankfurt etwa den Wohnturm „Grand Tower“ am Güterplatz errichtet hat. Diese haben das Areal vor knapp zwei Jahren erworben. Schon damals kündigte ABG-Chef Frank Junker an, den erst 1987 gebauten Komplex mit 87 000 Quadratmeter Bürofläche abreißen zu lassen, um auf dem Gelände Wohnungen zu bauen. Damals war von etwa 1100 Wohnungen die Rede, am Montag sprach die Stadt nur noch von etwa 900 Wohneinheiten,

Nach den Regeln des städtischen Baulandbeschlusses müssen im Areal zu 30 Prozent Sozial- und Mittelstandswohnungen entstehen. Platz muss es aber auch etwa für gemeinschaftliche oder genossenschaftliche Projekte geben.

Die Wettbewerbsbeiträge sind bis 3. November jeweils Montag bis Freitag 8.30 bis 18 Uhr im Atrium des Planungsdezernats, Kurt-Schumacher-Straße 10, zu sehen.

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