Start News Das Flussbad an der Nidda von 1912 – 1940

Das Flussbad an der Nidda von 1912 – 1940

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Luftbild Flussbad Makh

Hier eine erneute Zeitreise durch die Geschichte von Heddernheim. Wussten Sie, dass vor dem uns bekannten Eschersheimer Strandbad noch ein Flussbad an der Nidda gab?

Früher hatten die Erwachsenen keine Zeit, um im Fluss zu baden. Sie waren froh, wenn sie mit ihrer schweren Tagesarbeit fertig waren. Kaum ein Bauer aus Heddernheim oder Eschersheim konnte schwimmen, nur die Kinder planschten an seichten Stellen im Niddawasser. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Schwimmen als echte Leibesübung betrieben.

Aber wie sahen diese Schwimmanstalten anfangs aus, in denen man sich im Wasser tummeln durfte, ohne öffentliches Ärgernis zu erregen? Auf allen vier Seiten waren hohe Bretterwände errichtet, damit ja kein unanständiger Blick auf die Badenden fallen konnte.

Das Mackh‘sche Familienbad

In Eschersheim kam 1912 ein Abkommen zwischen Stadt und dem Badeanstaltsbesitzer ‘Mackh“ zustande, wonach dieser für eine Pachtsumme von 800 Reichsmark pro Sommerhalbjahr seine schon bestehende Badeanstalt stundenweise für Frauen und Mädchen unentgeltlich zur Verfügung stellen musste.

Die Mackh‘sche Flussbadeanstalt lag unterhalb der Niddabrücke. Herr Mackh war im Hauptberuf Fotograf in Eschersheim.

Eingang-Flussbad zum Flussbad Makh auf der Eschersheimer Seite
Eingang-Flussbad zum Flussbad Mackh auf der Eschersheimer Seite
Flussbad von der Heddernheimer Seite aus gesehen
Posieren im Flussbad
Entspannung nach dem Baden
Touren auf der Nidda bis Praunheim

Der Eingang zum Flussbad war an der Niedwiesenstraße 6,das Haus der Familie Mackh.

Da dieses Grundstück direkt an der Nidda nicht als Schwimmbad ausreichte, wurde gegenüber auf der Heddernheimer Seite eine große Wiese angemietet und eingezäunt.

Hier auf 7.000 Quadratmetern gab es Liege- und Ruhebänke, Umkleideräume und abschließbare Kabinen für die Badegäste, Turn- und Spielgeräte auch Schaukel, Karussell und Schaukelbalken sorgten für die Unterhaltung der Besucher. Sprungbrett, Wasserrutschbahn und für Kinder ein schwimmendes Bassin mit festem Boden mit einer Wassertiefe von 80 cm ergänzten die Einrichtung.

Wie eine alte Eschersheimerin erzählte, ist sie als Schülerin während der Woche kostenlos in dieses Flussbad gekommen, wenn sie ihren Freischwimmerausweis am Eingang abgab. Nur am Wochenende kostete es Geld, da ist sie dann in das Strandbad Eschersheim gegangen. Ein Ruder- und Paddelbootverleih auf der Rückseite des Bades bot Gelegenheit für Touren auf der Nidda bis Praunheim. Das Mackh‘sche Familienbad existierte nur bis zum 2. Weltkrieg. Danach wurde die Heddernheimer Seite in ein Gartengelände umgewandelt.

Der Blick heute auf das Gelände des Flussbades
Hier war früher die Liegewiese des Flussbades auf der Heddernheimer Seite
Diese Treppe führte früher ans Wasser. Wenn die Nidda Niedrigwasser hat, dann sieht man noch die Pfähle auf denen die Podeste des Flussbades standen.

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