Bratwurst und Brezeln warten auf Gäste am Alten Flugplatz

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Der im Mai eröffnete Imbiss am Alten Flugplatz in Frankfurt hat sich noch nicht überall herumgesprochen. In den Ferien könnten noch Attraktionen hinzukommen.

Seit gut sechs Wochen gibt es wieder Verpflegung am Alten Flugplatz Kalbach/Bonames. Aber so richtig hat es sich offenbar noch nicht herumgesprochen. Der ganz große Andrang blieb jedenfalls bisher aus – und an manchen Tagen war die Bude geschlossen, nicht immer nur wegen des Wetters.

„Wir hatten den Standort schon lange im Fokus“, sagt Peter Roie, Kopf der Schaustellerfamilie, die auch mit Fahrgeschäften auf vielen Volksfesten unterwegs ist. Mit einem Imbiss am Alten Flugplatz präsent zu sein, habe nahegelegen, als das Tower Café vor Ort im September den Betrieb einstellte. Anfangs habe es auch recht gut ausgesehen mit der Nachfrage fürs neue Angebot, sagt Roie. „Aber als die Corona-Lockerungen kamen, gingen die Besucherzahlen massiv in den Keller.“ Womöglich weil die Leute lieber ins Schwimmbad oder in den Zoo gingen. Danach sah das Wetter allerdings auch nicht jeden Tag aus.

An diesem Vormittag jedenfalls scheint die Sonne. Ein erster Kunde hat sich einen Apfelsaft geholt. Der Imbiss im Grünen sei „das Baby unserer Tochter“, sagt Chefin Bettina Roie, die Tochter Lena heute vor Ort assistiert. Eis komme sehr gut an, auch die Bratwurst, die selbst gebackenen Brötchen und Brezeln.

„Das Angebot, das der Ort selbst den Menschen macht, ist einzigartig“, sagt Peter Roie. Die Landebahn des ehemaligen Hubschrauberflugplatzes, die machtvoll zurückgekehrte Natur. Er möchte gern das Angebot, das die Roies dem Ort hinzufügen, noch ausbauen, „ein bisschen Familienamüsement“, sagt er – natürlich in enger Abstimmung mit dem zuständigen Amt für Bau und Immobilien. „Da muss irgendwann ein Lichtblick rein, aber mit Sicherheit kein Jahrmarktcharakter.“

Bettina Roie erinnert daran, dass die Menschen lange Zeit auf ein verlässliches Verpflegungsangebot vor Ort warten mussten. „Viele rechnen gar nicht mehr damit, dass es hier etwas gibt, und bringen sich Picknick mit.“ Das müsse sich erst wieder einspielen. Als großes Plus werten die Roies, dass jetzt während der Inbissöffnungszeiten wieder Toiletten im Towergebäude zur Verfügung stehen und die Gäste nicht auf die Dixi-Zellen angewiesen sind. „Das war ja unmöglich“, sagt Bettina Roie. „Dass ein Ausflugsort ordentliche Toiletten hat, ist das Wichtigste überhaupt“, sagt ihr Mann.

Montags ist der Imbiss geschlossen, an den anderen Tagen nominell von 11 bis 21 Uhr geöffnet, je nach Wetter kann sich das flexibel ändern. Dafür hat Thomas Hartmanshenn vom Umweltamt Verständnis. Er rechnet nicht damit, dass das Angebot mangels Nachfrage bald wieder verschwinden könnte.

Peter Roie kann in der Hinsicht beruhigen. „Wir sind Kummer gewöhnt“, scherzt er und konkretisiert: „Wir sind mit einer gewissen Ausdauer ausgestattet.“ Und wer weiß, vielleicht wird das Ganze ja auch ein wenig wettersicherer, mit einem Quantum Dach überm Kopf. „Für die Sommerferien“, sagt Roie, „stelle ich mir hier ein bisschen mehr vor. Vielleicht offene Lauben.“ Und vielleicht, sagt er sich, fahren ja auch nicht alle in den Urlaub – Corona lässt auf Auslandsreisen grüßen – und haben Zeit, zum Alten Flugplatz zu kommen.

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